Weltreise mit der VASCO DA GAMA - letzte Etappe von Curacao bis Lissabon

Ab Ende April 2024 könnt Ihr die Reise-Eindrücke meiner Seereise mit der "VASCO DA GAMA" vom Reiseveranstalter nicko cruises auf dieser Seite nachvollziehen.

Die Reise beginnt am 23. März in Curacao und führt weiter nach Grenada, St. George, Barbados, Cap Verde, Gran Canaria, Madeira und letztendlich nach Lissabon.

Wird also sehr spannend.


Bulgarien - Perle am Schwarzen Meer

BULGARIEN

EIN INTERESSANTES LAND, DAS EINDRUCK HINTERLÄSST

Ein Bericht von Udo HORN - September 2023

 

Von der Schwarzmeerküste in Bulgarien hatte ich schon einiges gehört, aber bisher nicht die Gelegenheit dieses Land persönlich kennenzulernen.

Also nutzte ich die Möglichkeit einer einwöchigen Kennenlerntour entlang der mehr als 400 km langen Schwarzmeerküste, die im Süden an die Türkei und im Norden an Rumänien grenzt.

Meine Reise führte mich von ALBENA und VARNA im Norden, über NESSEBAR, BURGAS bis nach SOZOPOL im Süden des Landes.

Die von vielen liebevoll als „Bulgarische Riviera“ bezeichnete Schwarzmeerküste ist durchzogen von beeindruckenden Steilküsten, historischen Sehenswürdigkeiten und kulturellen Eigenarten, die es zu entdecken sich lohnen.

Wenn es um eine Reise nach Bulgarien geht, kommen meist nur Assoziationen wie Goldstrand und Sonnenstrand auf. Aber die Reisehöhepunkte von Bulgarien sind weitaus facettenreicher als diese beiden bekannten Urlauberzentren.

 

Geschichtliches

Mit ihrem, teils seichten Ufer und feinsandigen Strand ziehen Bulgariens Badeorte seit über hundert Jahren Urlauber an. Der Grundstein zur Entwicklung des Badetourismus wurde 1908 in St. Konstantin und Helena gelegt. Varna wurde am 10. Juni 1921 offiziell zum Badeort erklärt.

 Das kostspieligste Tourismusprojekt aus sozialistischer Zeit entstand ab 1969 in Albena. 1991 in eine staatseigene AG umgewandelt, setzt Albena weiterhin auf Qualität statt Quantität und ist zu Bulgariens Prestige-Objekt in puncto nachhaltiger Entwicklung im Tourismus geworden.

Eingebettet in das 200 Hektar große Baltata-Reservat, wird hier nicht nur die natürliche Umgebung geschützt, durch eigene ökologische Lebensmittel-Produktion, Solarstrom, Elektrobusse und Bulgariens modernste Biogasanlage die gesamte Umwelt.

Seeluft zusammen mit See- und Mineralwasser lautet seit Beginn das Konzept, um Gesundheit und Wohlbefinden zu fördern. Bis heute setzt Bulgarien mit seinen über 700 Mineralquellen nicht nur in Albena auf das bewährte Programm. Dabei werden weniger durch Neubau als durch bauliche Erneuerungen die Häuser und Resorts der 5-Sterne-Kategorie immer zahlreicher.

 

Kartenübersicht über die Region ALBENA

 

Zur Region Albena

Besonders nördlich von Varna sind die Badeorte kleiner und nobler. Zwei Beispiele für das Luxus-Segment ist das Hotel „Maritim Hotel Paradise Blue“ und das „Flamingo Grand Hotel & Spa“ im Seebad Albena. Im Jahre 1969 wurde das Albena Resort offiziell eröffnet.

 

Wir hatten Gelegenheit, das Fünf-Sterne „Maritim Hotel Paradise Blu“ ausführlich kennenzulernen und sind von den uns gebotenen Angeboten und Leistungen sehr beeindruckt.

Die Gäste, die sich im Albena Resort aufhalten, können eine Reihe von kulturellen und historischen Sehenswürdigkeiten in der Region besichtigen sowie Sitten und Bräuche der örtlichen Bevölkerung kennenlernen.

Also nutzten wir den kommenden Tag zur weiteren Erkundung der Region.  Mit Unterstützung unserer sehr gut deutschsprechenden Reisebegleiterin Sveta erfuhren wir viel Wissenswertes zu den einzelnen Stationen unserer Erkundungen.

 

Baltschik, Botanischer Garten, Marias Palast

In der kleinen Hafenstadt Baltschik liegt der ausuferndste botanische Garten des gesamten Balkans – und der zweitgrößte in ganz Europa. 16 Hektar umfasst das Gelände um einen Palast mit Meerblick.

Mit den Wasserfällen, Löwenornamenten, verschlungenen Pfaden und weißen Steintreppen erinnert  mich der Garten eher an ein verwunschenes Paradies.

 

 Es handelt sich dabei um die Sommerresidenz der rumänischen Königin Maria Alexandrina Victoria de Edinburgh, die sich explizit der ihr umgebenden Natur unterordnete. Allein hier sind 3.500 Pflanzenarten, davon allein 250 Kakteensorten zu finden.

Kaliakra und Cap

Für viele ist der nördliche Abschnitt der schönste an der bulgarischen Schwarzmeerküste. Kein Wunder: hier türmen sich fantastische Felsformationen und die Strände werden zunehmend menschenleerer. Die abwechslungsreiche Strecke fängt nördlich von Albena, in Baltchik, an. Dort erstreckt sich das Naturreservat Kaliakra – eine Steppenlandschaft am Meer, entlang einer atemberaubenden Felsenküste. In unmittelbarer Nähe ist das Cap Kaliakra zu erkennen.

 

Die Felsen ragen bis zu 70 Meter hoch aus dem Meer und bieten dem Betrachter einen wunderschönen Panoramablick. Schon den Thrakern diente das Kap der Verteidigung, Überreste von Festungsmauern wurden freigelegt und teilweise wieder errichtet. Das Denkmal der toten Mädchen symbolisiert den Freitod der Jungfrauen, die den Osmanen als Gegenleistung für die Verschonung der Festung ausgeliefert werden sollten. 

Varna

Varna ist für viele Bulgarienreisende der Ort ihrer Ankunft im Land. Die Wenigsten verweilen dort für länger, sondern verteilen sich in den Touristenorten in der Umgebung (wie z.B. dem berüchtigten Goldstrand nördlich der Stadt). 85 Prozent aller Bulgarien-Urlauber reisen mit dem Flugzeug an.

 

Deutsche sind die stärkste Passagiergruppe, gefolgt von Polen und Briten.

Natürlich ist die schöne Lage das Kapital der Stadt, aber die Einwohner der Stadt haben auch etwas daraus gemacht. Neben den Stränden wurde ein wunderschöner, riesiger Meerespark angelegt, der zum Flanieren einlädt. Die Altstadt von Varna - wo Griechen 570 v.Chr. den Ort Odyssos gründeten - befindet sich nicht gerade in musealem Zustand. Als "heilkräftigsten Seekurort im südöstlichen Europa" bezeichnet ein Reiseführer aus den 1920er-Jahren die Küstenstadt. Die Badanlage mit den Umkleideräumen aus dieser Zeit ist erhalten geblieben. Heute haben sich hauptsächlich Restaurants, Bars, Clubs und Diskotheken in den Anlagen angesiedelt. Die Preise sind hier moderat. Am Hausstrand Varnas sind die Einheimischen zumeist unter sich. Dabei hat Varna einiges zu bieten: u.a. ein herausragendes Festival für klassische Musik, Theater, Oper und Ballett, das auch internationale Stars anzieht.

Archäologisches Museum

Die Prunkstücke der Kollektion (50.000 Exponate aus der vorgeschichtlichen Zeit bis zum Mittelalter) sind die Funde aus einer Grabstätte der Kupferzeit (5000-4000 v.Chr.). Mehr als ein Drittel der freigelegten Grabstätten aus jener Zeit enthielt kein Skelett, sondern nur symbolische Grabbeigaben: viel Schmuck, Gegenstände aus purem Gold, zylinderförmige Perlen, aber auch Werkzeuge und Gefäße. Der Schmuck gehört zu den ältesten Goldschmiedefunden überhaupt. Im Museum ist auch eine Ausstellung bulgarischer Ikonen aus dem 16.-19. Jh. zu besichtigen.

 

Besonderer Anziehungspunkt ist der sogenannte „Goldmann“. Die hier ausgestellten Fundstücke gehören zum ältesten Goldschmuck der Menschheit, so die Information unserer Reisebetreuerin Sveta.

Kathedrale „Himmelfahrt der heiligen Mutter“.

Eine weitere beeindruckende Sehenswürdigkeit in Varna ist die Kathedrale „Himmelfahrt der heiligen Mutter“. Das eindrucksvolle Bauwerk ist eine christlich-orthodoxe Kirche, die im Jahr 1896 erbaut wurde und schon von Weitem durch die imposanten Türme sichtbar ist. Die Kathedrale ist der Mittelpunkt von Varna. Im Inneren ist die Kathedrale mit interessanten Wandmalereien und Holzkunst versehen. Der Grundstein der Kathedrale wurde am 22. August 1880 in einer feierlichen Zeremonie gelegt. Der Bau der Kirche dauerte sechs Jahre.

 

Die Ikonenwand ist von dem Meister Ivan Filipov aus Debyr ausgearbeitet, die meisten der Ikonen wurden von dem russischen Zaren Nikolai gespendet.

Pobiti Kamani (Steinwald)

Unweit von Varna gelegen, befindet sich das Naturphänomen Pobiti Kamani, die auf deutsch als die „Die eingerammten Steine“ bekannt sind. Die Steinformation besteht aus einer Gruppe von 10 Meter hohen Steinsäulen. Die Pobiti Kamani erstrecken sich über 7 Quadratkilometer. Es handelt sich um eine Vielzahl von Einzelsteinen, die über das ganze Gelände verstreut sind, und zu dem UNESCO- Welterbe zählen.

 

Einige von ihnen besitzen abgestumpfte Kegel, von deren Form und Größen neugierige Touristen bezaubert werden. Tatsächlich stehen an dieser Stelle hohe, zylindrische Steinsäulen, die oft mit dem Machu Picchu in Peru wegen seiner positiven Energie verglichen werden. 

Unsere Reise geht in Richtung Süden nach Nessebar

Nessebar ist wohl eine der Hauptsehenswürdigkeiten der Schwarzmeerküste und Bulgariens überhaupt. Die Altstadt der ehemaligen Handelsstadt mit einer erstaunlichen Dichte an mittelalterlichen Kirchen ist heute UNESCO-Weltkulturerbe und so etwas wie ein Museum unter freiem Himmel.

 

Sie hieß Melsambria, Mesambria und Mesemvria, je nachdem ob die Thraker, die Griechen oder die Römer hier lebten. Das Städtchen ist nur 850 Meter lang und 350 Meter breit und bei jedem Schritt glaubt man über eine Kirche zu stolpern. Laut alten Chroniken wurden in Nessebar um die 40 Kirchen gebaut. Nicht alle haben die Jahrhunderte überdauert, aber viele wurden rekonstruiert und laden zur Besichtigung ein. Am besten sind die Fresken in der Kirche St. Stefan erhalten. Besonders beeindruckend die über 1000 Figuren, auf denen 258 Themenbildern abgebildet sind!

Beeindruckende 5-Sterne-Hotel-Resorts am Sonnenstrand

Ob das „Sol Luna Bay Resort“ in Obzor, das „Melia Sunny Beach und das „Sol Nessebar“ bei Nessebar,  die großzügigen Anlagen des „Santa Marina Holiday Village“ bei Sozopol, oder das sehr beeindruckende „Melia Grand Hermitage“ bei Varna, sie lassen keine Wünsche für sonnenhungrige Urlauber aus aller Welt offen. Wir hatten die besondere Gelegenheit diese Hotel-Resorts kennenzulernen und uns mit den Annehmlichkeiten der Hotels vertraut zu machen. Sie alle zeichneten sich durch hochwertigen Service, ausgezeichnetem, kulinarischen Angeboten und gehobenen Ambiente eines Fünf-Sterne-Hotels aus.

 

Dem Leitspruch der genannten Hotels: „Ein einzigartiger Ort, wo man sich in aller Ruhe entspannen und die Sonne und das Meer in vollen Zügen genießen kann….“ kann man voll vertrauen.

Burgas – Zentrum der südlichen Schwarzmeerküste

Burgas ist nach Varna die zweitgrößte Stadt an Bulgariens Küste und mit seinen rund 200.000 Einwohnern die viertgrößte des Landes. Direkt am Meer wird der Strand seit über hundert Jahren von einem über fünf Kilometer langen gepflegten Küstenpark flankiert. Seine Asphaltalleen zwischen bunten Blumenbeeten und Schatten spendenden Bäumen bevölkern Jogger wie Radler, Familien wie Spaziergänger.

 

Nicht weit entfernt führt die Aleko Bogoridi Straße vom Meeresgarten direkt in die kompakte Innenstadt. Ihre ausgedehnte Fußgängerzone säumen nicht nur Cafés, Restaurants und Geschäfte, sondern auch immer wieder hübsche bunte alte Fassaden. In der Aleko Bogoridi Straße 21 beherbergt die von einem Schweizer Architekten 1894 entworfene ehemalige Mädchenschule das Archäologische Museum. Ihre Sammlungen zeigen vorgeschichtliche Funde von der südlichen Schwarzmeerküste, besonders aus thrakischer, griechischer und römischer Zeit.

Sozopol – Museale Altstadt am Meer

An den Ausläufern des Nationalparks liegt Sozopol, das sich in einen alten und einen neuen Kern, letzterer mit regem Strandleben, teilt. Die auf einer Halbinsel gelegene Altstadt wurde zum Freilichtmuseum erhoben, wobei Teile der alten Stadtmauer über den alten Fundamenten rekonstruiert wurden. Sozopols malerische Kopfsteinpflaster-Gassen säumen typische Schwarzmeerhäuser. Mit ihrem steinernen Untergeschoss und vorkragendem hölzernen Obergeschoss sind sie im Schnitt um die 300 Jahre alt.

 

Wie an der gesamten Küste, nahmen auch hier griechische Kolonisten die thrakische Küstensiedlung in Besitz. Ihre 610 v. Chr. gegründete Stadtkolonie nannten sie „Apollonia“. Über den Hafen ließen sie eine zehn Meter hohe und dreizehn Tonnen schwere bronzene Apollon-Statue wachen. Die Römer verschleppten sie später als Kriegstrophäe nach Rom. An Apollon erinnert heute nur noch eine hölzerne Taschenausgabe des Gottes im Archäologischen Museum. Neben antiken Vasen und mittelalterlichen Amphoren gehören Stein- und Bleianker zu den Sammlungen. Seit der Antike ist der Anker das Symbol der Stadt. Die Griechen prägten ihn auf ihre Münzen, bis heute ziert er das Stadtwappen. Mit einem Unterschied: Auf den Münzen zeigt der Schaft nach unten, im Stadtwappen nach oben.

Pomorie – Legendäres St. Georg-Kloster

Das einzige noch von Mönchen bewohnte und geführte Kloster an Bulgariens Schwarzmeerküste liegt am Westende der Altstadt von Pomorie. Wie viele der rund 150 Klöster in Bulgarien bietet es Gästezimmer zum Übernachten an.

 

In seiner heutigen Form existiert das Kloster seit 1856. Doch seine Geschichte reicht weit zurück. Beim Vormarsch der Osmanen wurde es im 15. Jahrhundert völlig zerstört und auf seinem Gelände ein Feudalgut errichtet. Die Neugründung fußt auf einer Legende. Danach hatte der unheilbar erkrankte türkische Feudalherr Selim Bey eines Nachts im Traum eine Heilquelle auf seinem Hof gesehen. Am nächsten Morgen ließ er danach graben. Man fand die Quelle und nachdem Selim Bey davon getrunken hatte, wurde er gesund. Daraufhin bekehrte er sich zum Christentum und gründete das Kloster mit seinem Landbesitz neu.

Was wäre eine Reise ohne ein Fazit

Ich blicke auf eine spannende und beeindruckende Woche zurück. Ob Albena und Varna im Norden oder Nessebar und Burgas im Süden des Landes, es gab viel zu entdecken. Wir hatten eine tolle Reisebegleiterin, die uns mit ihrem Charme und ihrem umfangreichen Wissen sehr beeindruckte und nicht zu vergessen, wir hatten (zum Glück) ein sonnenreiches und tolles Wetter.

Einzige Wehrmutstropfen sind die unbedingt ausbaufähigen Fluganbindung von Deutschland nach Bulgarien für die Vor- und Nachsaison sowie die Infrastruktur, besonders des bestehenden Straßenverkehrsnetzes.

 

Hier meine Tipps:

Beste Reisezeit fürs Schwarze Meer

Mai – Juni und September – Oktober. Im Juli und August sehr heiß und dank Sommerferien voll – besonders die Gegenden in und um Gold- und Sonnenstrand.

 

Bulgarische Kulinarik

Bulgarischer Joghurt soll als bester Joghurt weltweit gelten! Denn nur in Bulgarien gibt es den einzigartigen Lactobacillus bulgaricus, der dem Joghurt seinen unvergleichlichen Geschmack und seine Festigkeit verleiht.     

 

Schopska-Salat ist die wohl bekannteste bulgarische Speise. In den Zutaten spiegeln sich die Farben der Flagge wider: Weiß (Schafskäse), Grün (Gurke, Petersilie) und Rot (Tomate, Paprika).

 

Bulgarische Weine gewinnen alljährlich einige der besten Auszeichnungen in Europa und weltweit. Auch der typische Weintraubenschnaps ist eine Spezialität.

 

Banitza ist eine Art Blätterteig mit Schafskäse

 

Geld und Währung

Die Landeswährung in Bulgarien ist Lew (BGN). Zur Zeit entspricht 1 Leva etwa 2 Euro.

 

Kreditkarte oder Bargeld?

Ich habe, wo auch immer es ging mit Bargeld bezahlt, günstiger ist es wohl aber mit einer günstigen Reise-Kreditkarte um eben nicht so viel Bargeld mitführen zu müssen.

 

Zum Weiter-Recherchieren

www.bulgarianblacksea.com

www.albenatour.bg

 

www.melia.com



Impressionen der 32. Hanse-Sail 2023

Ich liebe diese faszinierende Lichtstimmung am Abend


M/S CARNIVAL PRIDE

Schiffsbesichtigung an Bord der M/S Carnival Pride am 12.07.2023 während ihrer Hafenliegezeit in Warnemünde.

Die CARNIVAL PRIDE - zu deutsch: Stolz - ist eines von vier Panamax-Kreuzfahrtschiffen der Spirit-Klasse, die von der Reederei Carnival Cruise Line eingesetzt werden. Sie ist der 17. Neubau der Reederei.

Die Schiffstaufe wurde am 7. Januar 2002 von der US-Astronautin Dr. Tamara Jernigan in Fort Lauderdale vorgenommen.

Ab April 2022 befand sich das Schiff in der Werft Navantia in Cadiz. Unter anderem erhielt es hierbei die neue Rumpfbemalung der Reederei. Anlass ist der 50. Geburtstag der Reederei im Jahr 2022. Am 28. Mai 2023 nahm das Schiff in Barcelona den Betrieb wieder auf.

Auf 12 Passagierdecks finden Sie auf der Carnival Pride vieles, was hauptsächlich amerikanische und britische Gäste für einen unvergesslichen Urlaub wünschen.

 

Insgesamt gibt es an Bord 1.062 Kabinen, die bei voller Belegung Platz für bis zu 2.680 Passagiere bieten. Mehr als 70 Prozent der Unterkünfte sind Außenkabinen von denen nahezu 80 Prozent über einen Balkon verfügen. Die „Junior“, „Ocean“- und „Vista“-Suiten befinden sich auf verschiedenen Decks im Heckbereich. Die sechs „Grand“-Suiten sind mittschiffs auf dem „Empress“-Deck angeordnet und verfügen über einen eigenen Whirlpool.

Die Inneneinrichtung der Carnival Pride wurde von dem Schiffsarchitekten Joseph Farcus unter dem Thema „Icons of Beauty“ (dt. „Ikonen der Schönheit“) in Anlehnung an die italienische Renaissance entworfen. Der Mittelpunkt des Schiffes ist das 10-geschossige „Renaissance“-Atrium mit einer 11 Meter hohen Reproduktion des Gemäldes „Triumph der Galatea“ von Raffael.

 

Das Atrium wird von einer roten in die Kontur des Schornsteins integrierten Glaskuppel abgeschlossen. Über drei Panorama-Aufzüge erreicht man die oberen Decks. Insgesamt sind 15 Aufzugsanlagen installiert. Im vorderen Teil des Schiffes befindet sich das mit indischen Stilelementen versehene „Taj Mahal“-Theater. Es erstreckt sich über zwei Decks, hat 1.167 Sitzplätze und ist mit modernster Bühnen-, Licht- und Tontechnik ausgestattet. Direkt unterhalb des Theaters liegt die „Butterflies Lounge“ mit einer kleinen Bühne. Die zweigeschossige Diskothek „Beauties“ befindet sich im Heck des Schiffes. Die Gestaltung des Jazz-Clubs „Starry Night“ erinnert an das gleichnamige Gemälde Vincent van Goghs. Die Ausstattung der „Ivory Bar“ verweist auf die japanische Elfenbein-Schnitzkunst. Die Bibliothek ist Alfred Nobel, dem Stifter des Nobelpreises, gewidmet.

Das Schiff verfügt über ein Hauptrestaurant (À la Carte Service), ein Buffetrestaurant sowie über diverse Snackstationen. Neben den Klassikern, wie Guy’s Burger Joint und dem Steakhouse findet man auch das Bonsai Sushi, in dem asiatische Spezialitäten serviert werden.

 

Das Hauptrestaurant „Normandie“ im Heck des Schiffes bietet auf zwei Decks Platz für 1.250 Gäste. Bei der Gestaltung orientierte sich Joe Farcus an den Stilelementen des berühmten Passagierschiffs Normandie aus den 1930er Jahren. In einem separat abgetrennten Bereich, dem „Captain's Club“, finden zu besonderen Anlässen 86 Personen Platz. Auf dem „Lido“-Deck befindet sich das Buffet-Restaurant „Mermaid's Grille“, dessen Decke mit Skulpturen von Meerjungfrauen verziert ist. Von hier erreicht man das Restaurant „David's Supper Club“ über eine geschwungene Freitreppe direkt unterhalb der Glaskuppel des Atriums.

Zu den öffentlichen Bereichen gehören: diverse Lounges, ein Spielkasino, eine Kapelle ein Shopbereich mit verschiedenen Geschäften sowie Unterhaltungs- und Spielbereiche für Kinder und Jugendliche.

Schiffsdetails:

Indienststellung: 30.12.2001

Flagge: Panama

Vermessung in BRZ: 85.920

Länge / Breite / Tiefe: 292,5 m / 32,2 m / max. 7,80 m

Geschwindigkeit: max. 22 Knoten

 

Passagiere: / Crew: 2.125 / ca. 910


M/S HAMBURG

Foto-Impressionen einer Schiffsbesichtigung am 07.07.2023 in Hamburg.

(Fotos: udo HORN)

Kleines Schiff mit großen Routen

Ein kleiner Rundgang auf dem kleinsten Hochsee-Kreuzfahrtschiff mit Udo HORN

Die 144 Meter lange „Hamburg“, ist ein Klassiker unter den Kreuzfahrtschiffen.

Vor zwei Jahrzehnten auf der Wismarer Matthias-Thesen-Werft gebaute und für Hapag-Lloyd Kreuzfahrten als MS "COLUMBUS“ in Dienst gestellte Schiff, fährt nun seit 10 Jahren als einziges Hochseekreuzfahrtschiff für den Bremer Reiseveranstalter Plantours. Im Jahre 2020 erfolgte eine umfassende Renovierung.

Auf den sechs Passagierdecks ist ausreichend Platz für zwei Restaurants, drei Bars, Außenpool, Fitness, Sauna  und einem kleinen aber feinen Entertainmentangebot. An Bord herrscht eine legere Atmosphäre.

Den bis zu 400 Bordgästen stehen an Bord der MS Hamburg 197 Kabinen und  8 Suiten zur Verfügung.  42 Außen-Kabinen haben absenkbare Panoramafensterfronten. Mit ca. 15 qm sind die Kabinen sehr zweckmäßig und gemütlich. Neben den Einbett-Außenkabinen gibt es auch Vierbett-Kabinen. Richtig luxuriös geht es in den Suiten auf Deck 5 zu. Die beiden Außen-Suite Kabinen Infinity sind mit mehr als 25 qm für sehr anspruchsvolle Gäste vorgesehen.

Besonders Alleinreisende und Paare, die ausgefallene Routen kennenlernen möchten sowie die persönliche Atmosphäre zu schätzen wissen, sind auf diesem Schiff genau richtig.

Die Bordsprache ist deutsch, aber die Atmosphäre ist dennoch international. Viele Extras sind hier selbstverständlich und im Reisepreis enthalten. Zum Beispiel der aufmerksame Concierge-Service, das reichhaltige Frühstücksbuffet mit Sekt, die ganztägig geöffnete Kaffee- und Teestation, der köstliche Mitternachtsimbiss, der Begrüßungs- und Abschiedscocktail oder kalte Erfrischungen nach Ausflugsrückkehr. Bei nur einer Tischzeit im eleganten Bordrestaurant oder wahlweise einem zwanglosen Abendessen im Buffet-Restaurant „Palmgarten“ bleiben auch kulinarisch keine Wünsche offen.

Das Schiff steht als Kreuzfahrt-Guide-Award-Gewinnerin 2012 und 2014 für weltweit prämierte Routen abseits der bekannten Touristenpfade. Bei Reisen mit Expeditionscharakter kommen auch die bordeigenen Zodiacs für Anlandungen in kleinen Gruppen oftmals zum Einsatz.

 

Technische Daten:

Baujahr:              1997

Bauwerft:             MTW Wismar

Flagge:                 Bahamas

Tonnage               16.500 BRZ

Renovierungen:   2012 /  2020

Länge /Breite:      144 m / 22 m

Anzahl Decks:      6

Passagiere:          400

Crewmitglieder:    170

Bordsprache:        Deutsch

 

Bordwährung:       Euro


M/S CELEBRITY APEX

Freuen Sie sich mit mir auf eine faszinierende Schiffsbesichtigung an Bord der "CELEBRITY APEX" in Warnemünde.

Persönliche Anmerkung: Das ist nun offiziell das 100. Schiff (Hochsee- Flusskreuz- & Fährschiff) welches ich persönlich kennenlernen konnte.

Warnemünde, 27. Juni 2023

Das Schiff als Kunstwerk – Celebrity APEX

Eine kleine Schiffstour mit Udo Horn

Die Celebrity APEX ist nach ihrem Schwesterschiff Celebrity EDGE das zweite Schiff der Edge-Klasse, das für Celebrity Cruises gebaut wurde und ist seit Juli 2021 in Betrieb. Taufpatin des Schiffes war Reshma Saujani, Gründerin und CEO der internationalen Non-Profit-Organisation „Girls Who Code“, welche bei der traditionellen Einweihung und Namensgebung in Southampton am 30. März 2020 die Taufe vollzog. Mit der Celebrity APEX ist der US-amerikanischen Premium-Reederei Celebrity Cruises wiederum ein echter Meilenstein gelungen – vor allem, was das Design angeht. Nun hatte ich, mit einigen Kreuzfahrtjournalisten und Expedienten die Gelegenheit, das Schiff während eines Zwischenstopps in Rostock-Warnemünde zu besichtigen.

Das Gefühl das man hat, wenn man unmittelbar vor der Celebrity APEX steht, ist pures Staunen. Es geht nicht so sehr um die Größe des Schiffes, denn von solchen Schiffen gibt es sehr viele. Es ist der Stil, der so auffällig ist, mit seinem asymmetrischen Heck, seinem ungewöhnlichen Bug und vor allem der orangefarbenen beweglichen Brücke auf der Steuerbordseite, die es damit eindeutig von anderen Kreuzfahrtschiffen unterscheidet: dem schier schwebenden „Zauberteppich“ oder fachlich gesprochen, dem MAGIC CARPET. Die 90 Tonnen schwere, 33,5 m x 6 m variable Außenplattform, kann je nach Deck und Anlass verschiedene Funktionen einnehmen und ist die erste schwimmende Plattform der Welt, die 13 Stockwerke über dem Meeresspiegel schwebt. Mit einer atemberaubenden Aussicht, einer Bar und Livemusik ist der MAGIC CARPET schon ein Reiseziel für sich.

Die Erwartungen, die durch den Anblick des Schiffes von außen geweckt werden, werden beim Betreten des Schiffes voll und ganz erfüllt. Die Innenräume sind geräumig, und jeder Ort hat seinen eigenen Stil, so dass man nie müde wird, all das zu erkunden, was das Schiff seinen Gästen zu bieten hat. Ein – nach meinem Geschmack sehr modernes Design – welches deutlich von allen anderen Schiffen abweicht, zieht sich durch das gesamte Schiff. Für das Außendesign des Schiffes zeichnet der Star-Architekt Tom Wright verantwortlich. Das Schiff überzeugt mit sehr viel Platz, großen offenen Lichtbereichen und besonderen Locations.

 

Beginnen wir unsere Tour auf Deck 2.

Dieses Deck ist dem Ein – und Aus-Scheck und einem hoch modernen medizinischen Zentrum vorbehalten. Besonders beeindruckt hat mich der sehr großzügige und mit modernster Technik ausgestattete Arbeitsbereich, der es ermöglicht, ein zügiges Ein – und Ausschecken der Passagiere zu garantieren.

Die Decks 3 bis 5 beherbergen weitere Attraktionen im Inneren. Das Herzstück des Schiffes, dem architektonisch gelungenen Atrium ist zweifellos die GRAND PLAZA, ein majestätischer, offener Bereich der sich über alle drei Decks erstreckt. Auf den ersten Blick ist dieser Bereich eine Einheit ohne unterbrechende Treppen. Jedoch ist die GRAND PLAZA mit drei Decks miteinander verbunden. Eine große Treppe, wie es weitläufig auf den meißten Kreuzfahrtschiffen üblich ist, fehlt hier. Diese sind seitlich angeordnet und geben damit den Blick von allen Seiten auf diese Erlebnis-Location frei. Augenscheinlicher Hingucker ist ein gigantischer, zwei Tonnen schwerer und fünfeinhalb Meter große „Kronleuchter“, dessen 2.842 Blätter mit LEDs bestückt sind und unabhängig voneinander aufleuchten. Es ist aber auch ein Ort des Flanierens. Auch wenn Sie es nicht eilig haben, werden Sie leicht von der unaufhörlichen Live-Musik oder von den beiden Bars in den Bann gezogen: die MARTINI BAR, mit Barkeepern, die zwischen einer akrobatischen Nummer und der nächsten, unendliche Variationen von Martini-Cocktails zubereiten, oder das CAFE al BACIO, eine italienische Bar, die zweifellos den besten Kaffee auf dem Schiff anbietet. Jeden Abend ab 22.30 Uhr starten die Barkeeper ihre kleine Shaker-Show.

Rund um diesen „Erlebnisort“ gibt es auch eine Reihe von Spezialitätenrestaurants, wie das FINE CUT STEAKHOUSE für feine Steaks, das RAW on 5 für rohe Fischgerichte und das LE PETIT CHEF für ein innovatives Speiseerlebnis mit Blick auf die Kleinsten. Bemerkenswert ist die CRAFT SOCIAL, eine Bier-Bar, die rund 40 internationale Biersorten im Angebot bereithält. Die 29 Bars und Restaurants überraschen vor allem durch die Vielfalt der angebotenen Cocktails: Neben den großen Klassikern, die überall zu finden sind, bietet jede Bar und jedes Restaurant originelle Drinks, die sie von anderen unterscheidet. Die vier Hauptrestaurants befinden sich Achtern auf den Decks 3 und 4. Jedes hat seinen eigenen Stil, sowohl in der Einrichtung als auch in der Küche: NORMANDIE führt uns nach Frankreich, TUSCAN nach Italien, CYPRUS auf die Mittelmeerinseln und COSMOPOLITAN in die Vereinigten Staaten. In jedem Restaurant gibt es drei Vorspeisen und drei Hauptgerichte, die festgelegt sind. Der Rest der Speisekarte ist für alle Restaurants gleich, wechselt aber täglich. Sie können Weine trinken oder einen der Cocktails auf der Speisekarte wählen. Die beiden Restaurants BLU und LUMINAE sind ausschließlich für die Aqua-Class Passagiere bzw. Suitengäste reserviert. Die Spezialitätenrestaurants können über die “Celebrity”-App gebucht werden, die vor dem Einchecken an Bord auf Ihrem Smartphone installiert werden kann. Die App ist daher ein unverzichtbares Hilfsmittel während der Kreuzfahrt, nicht nur für die Buchung von Restaurants und Ausflügen, sondern auch für das Öffnen der Kabinentür und die Steuerung von Licht und Temperatur.

Zu den einzigartigen Locations, also ganz außergewöhnlichen Innenbereichen zählt zweifelsfrei die EDEN LOUNGE. Am Heck befindet sich dieser, über 1.000 Quadratmeter große Bereich. Ein Ort, der die Edge-Klasse vielleicht am besten repräsentiert. Mit vielen echten Pflanzen geschmückt und von einer Rampe umgeben, die zum Oberdeck führt, ist es nicht nur eine Bar, nicht nur ein Spezialitätenrestaurant, nicht nur eine alternative Möglichkeit für das Mittagessen: Es ist auch ein Theater, ein Ort für Tanzkurse, aber auch ein Raum, um sich tagsüber zu entspannen und durch die große, 650 m² Glasfront auf das Kielwasser zu schauen, das das Schiff im Meer hinterlässt.

Wenn wir uns sich in Richtung Vorschiff bewegen, gelangen wir durch eine regelmäßig wechselnde Kunstgalerie zu einer weiteren Besonderheit der neuen Edge-Klasse: dem THE THEATRE, ein zweistöckiges, 360-Grad-Hightech-Theater mit einer riesigen, gebogenen Leinwand, die das Parkett umschließt und alle Arten von Einstellungen ermöglicht. Dazu zählt nicht nur die 30 Meter breite LED-Leinwand mit ihren 17 Millionen Bildpunkten, sondern auch die Tatsache, dass künstlicher Schnee erzeugt werden kann. Acht 4 K-Laserprojektoren sorgen für die entsprechenden Lichtinszenierungen. Zudem gibt es noch Entertainment im großen Club und traditionelle Unterhaltung. Musiksolisten und Künstler sowie Bands unterhalten tagsüber und am Abend an verschiedenen Bars. Abends, nach der Hauptshow im ‘THE THEATRE’, können Sie eine Late-Night-Show im EDEN besuchen oder den ‘The Club’ ausprobieren, einen vielseitigen Raum auf zwei Decks, der sowohl als Theater als auch als Disco dient. Das Unterhaltungsangebot hat ein hohes Niveau und ist für alle Altersgruppen geeignet: Am frühen Abend gibt es in der Regel eine Musical oder Kabarettshow, die sich hauptsächlich an ein amerikanisches Publikum richtet. Am zweiten Abend reicht das Angebot von Silent Disco über Akrobatik-Shows bis hin zu Kabarett für Erwachsene. Und dann gibt es jeden Abend Musik bis spät in die Nacht im ‘The Club’. Hauptsächlich Eigenproduktionen sollen die Gäste einer solchen Show begeistern. Zugern hätte ich die Möglichkeit genutzt, mich von diesem Angebot selbst überzeugen zu können

Die SHOPs auf der Celebrity Apex führen Marken von Weltrang mit einem Angebot, das von Schmuck über Uhren und Schönheitsprodukten bis Spirituosen reicht. Viele dieser Produkte sind zum ersten Mal auf See und nur in limitierter Auflage erhältlich.

Vor dem ROOFTOP GARDEN kann man „Duality“ nicht übersehen – ein Kunstwerk, das einer sitzenden Person nachempfunden ist. Diese große Edelstahl-Skulptur aus geschweißten Stahlbuchstaben stammt vom spanischen Künstler Jaume Plensa. Weitere einzigartige und optisch auffällig die Skulptur des südafrikanischen Bildhauers Lionel Smit - einer Maske - Faces of Identity auf dem Pooldeck.

Ebenfalls auf dem Pooldeck auf Deck 14 zu sehen, die bronzene Skulptur, auf dem Resort Deck thronenden „Meeting Hearts“. Diese silberne Skulptur zeigt die Hände eines Mannes und einer Frau, die ein großes Herz bilden. Dafür verantwortlich ist der italienische Künstler Lorenzo Quinn. Apropo KUNST. Die schiere Anzahl an Kunst, auf allen Decks, in den Kabinen und öffentlichen Bereichen des Schiffes kennzeichnen das Schiff auf eindrucksvolle Art und Weise. Kunst wohin das Auge des Betrachters auch schaut. Damit ist das Schiff an sich schon ein Kunstwerk. Auf alle Fälle auch ein bauliches, innovatives sowie ansprechend funktionales und modernes maritimes Kunstwerk. Auffallend am Heck auf Deck 5 ist eine schrill-bunte Frau, die von außen in die Eden Lounge blickt. „Peek-a-Boo“ ist eine Skulptur des bekannten Bildhauers Andrew Sinclair. So gibt es zum Beispiel auf dem neuesten Schiff der Flotte, eine Kunstsammlung an Bord, die ca. 4.500 verschiedene Kunstwerke umfasst. Sie stammen von rund 700 Künstlern aus mehr als 40 Ländern aller Kontinente. Zur Sammlung zählen Kunstwerke von historischer Bedeutung, aber auch Gemälde, Fotografien, Skulpturen und Installationen von aufstrebenden und etablierten Künstlern sowie Arbeiten von führenden zeitgenössischen Designern.

Liebe zum Detail und stilvolles Ambiente können die Gäste des Schiffes nicht nur in allen Kabinen und Suiten, sondern auch in den öffentlichen Bereichen an Bord erwarten. Diese bieten vor allem eins: viele Design- und moderne Kunstelemente, welche das Schiff zu einem wahren schwimmenden Kunst-Museum machen. Gern können sich interessierte Gäste an Bord aller drei Schiffe der Edge-Klasse eine „Art, Architecture & Design“-Tour buchen. Auf dem rund 75-minütigen Rundgang, der mehrmals in der Woche angeboten wird, werden die bedeutendsten Objekte des jeweiligen Schiffes besichtigt. Ein fachkundiger Guide erklärt zahlreiche Details.

Die Celebrity Apex ist sicherlich kein Schiff, das auf die Unterhaltung von Kindern ausgerichtet ist: Die Passagiere sind im Allgemeinen Erwachsene, die in Paaren oder mit Kindern im Teenageralter reisen. Es gibt jedoch ein ausgezeichnetes “CAMP at SEAS”- Unterhaltungsangebot für Kinder, mit speziellen Bereichen, Veranstaltungen und geschultem Personal. Die mittleren Decks von 6 bis 12 sind den großen und optimal ausgestatteten Kabinen gewidmet. Großzügige Infinity-Veranda-Kabinen, die Panoramablicke auf das Meer durch die raumhohe Fensterfront bieten, gehören zum Standard an Bord. Elegante Ausstattung in Grau-Tönen mit unterschiedlichen Farbakzenten zeugen von der richtigen Auswahl der Raum-Designer. Die Kabinen lassen sich mit App auf Smartphone öffnen und bedienen, ebenso die Klimaanlage, Licht und Kabinenzugänge

Auf Deck 14 befindet sich das OCEAN VIEW CAFE, das Hauptbuffetrestaurant des Schiffes, dass das reguläre Angebot der zahlreichen Spezialitätenrestaurants abrundet. Es ist praktisch durchgehend geöffnet und bietet internationale Küche mit gelegentlichen Thementagen. Auch die Atmosphäre beeindruckt. Durch den überhohen Raum und viel Glas und freien Flächen ist ein luftiger großer Locationsbereich entstanden. Die Auswahl an kulinarischen Speisen ist sehr übersichtlich gestaltet und optimal präsentiert. Außerhalb des OCEAN VIEW CAFES bekommt man am Mast Grill Hot Dogs und Burger, die man sich je nach Geschmack sich selbst zusammenstellen lassen kann. Weiteres Highlight ist der ROOFTOP GARDEN auf Deck 15, ein wunderschön begrüntes Außendeck mit echten Pflanzen sowie der luxuriöser Bereich THE RETRAIT, der sich in eine Tanzfläche, ein Kino und ein Grillspezialitätenrestaurant verwandelt und ausschließlich für Suitengäste vorbehalten ist. Der RETREAT-Außenbereich ist ebenso exklusiv den Suitengästen vorbehalten wie die Retreat-Lounge und das LUMINAE-Restaurant auf Deck 12. Noch exklusiver und luxuriöser geht es, wenn man sich eine der beiden 176 m² großen Iconic-Suiten bucht. Der 64 m² große Balkon befindet sich oberhalb der Brückennock.

Ebenfalls im Vorschiff-Bereich auf Deck 15, befindet sich ein großer Freiluftbereich mit einem großen, ruhigen Swimmingpool und dem Solarium und zwei Whirlpools sowie das SPA-Bereich mit 270-Grad-Blick aufs Meer. Gäste, die neben dem Fitnessraum sportliche Aktivitäten suchen, werden die Joggingstrecke, die in einer 8 auf zwei Decks, um den Swimmingpool und durch den Rooftop Garden verläuft, sehr angenehm finden. Es gibt auch eine Tischtennisplatte auf Deck 15, die ein wenig versteckt ist. Auf dem RESORT DECK (Pooldeck) befindet sich ein Pool mit 25 Meter Länge, der damit zu den größten auf See gehört. Die Backbordseite ist komplett verglast, zwei Whirlpools stehen 7 Meter hoch und haben die Form wie stilisierte Blumenkelche. 

Ein abschließender Höhepunkt meiner mehrstündigen und beeindruckenden Schiffsbesichtigung war das gemeinsame kulinarische Erlebnis im High-Cuisine Bereich EDEN. Nicht nur das kulinarische Angebot als Event dargeboten, sowie der unaufdringliche und excellente Service bleiben mir in bester Erinnerung, sondern auch der ungestörte Ausblick aufs Meer. Sicherlich lässt sich noch eine Menge an Informationen, Eindrücken und Erlebnissen über dieses Schiff und seine international, besetzte Crew erzählen. Aber zusammenfassend kann ich feststellen, dass die Celebrity APEX ein Schiff ist, das Kreuzfahrten anbietet, welche in erster Linie ein sehr anspruchsvolles Publikum anspricht, welche sehr hohe Qualität in allen Bereichen an Bord, Exklusivität, Lockerheit sowie perfekten Service zu schätzen wissen.

 

Technische Details:

Länge / Breite: 306 m / 39 m

Größe in BRZ: 129.500

Passagieranzahl: 2.910

Kabinenanzahl: 1.454 Crew: 1.320

Bordsprache: Englisch Fahrtgebiet: Karibik, Mittelmeer

Preise: ab ca. 135 Euro/P./Tag

Infos: www.celebritycruises.de



Erstanlauf M/S MSC EURIBIA

Foto: Udo HORN

Kiel, 10. Juni 2023

Erstanlauf in Kiel: Die frischgetaufte MSC Euribia legte zum Start der Sommersaison 2023 erstmals in ihrem neuen Heimathafen an.

Nur zwei Tage nach der Taufe in Kopenhagen hat die MSC Euribia heute erstmals den neuen Heimathafen Kiel erreicht. Das Schiff ist die finale Weiterentwicklung der beliebten Meraviglia-Klasse und das zweite Schiff von MSC Cruises, das mit Flüssigerdgas (LNG) angetrieben wird. Die MSC Euribia verfügt über eine Reihe von erstklassigen Umwelttechnologien, darunter fortschrittliche Abwasseraufbereitungsanlagen und ein modernes Recyclingsystem. Es wurde mit Blick auf die Zukunft entworfen, um zukünftige Innovationen im Bereich Nachhaltigkeit problemlos integrieren zu können, wie beispielsweise klimaneutrale, synthetische und andere alternative Kraftstoffe, sobald sie in großem Umfang verfügbar sind. Auch optisch macht das Schiff einen Unterschied: Den kompletten Rumpf ziert ein Kunstwerk des Dresdner Designers Alexander Flämig, das die Bedeutung des marinen Ökosystems thematisiert. (Presseinformation MSC Cruises)

Anbei einige Foto-Impressionen vom Schiff. (Fotos: Udo HORN)


M/S VASCO DA GAMA

Am 23. Juni hatte ich nochmals Gelegenheit, die VASCO DA GAMA näher "unter die Lupe" zu nehmen.

Meine Einschätzung an dieser Stelle.

Fotos: Udo HORN

Kurz zur Reederei:

Nicko Cruises aus Stuttgart gehört seit 2015 zur portugiesischen Mystic Invest Holding und bietet weltweit Fluss- und Hochseereisen mit Komfort an. Zur Flotte gehören derzeit 22 Flussschiffe und noch 2 Hochseeschiffe, die klassische VASCO DA GAMA und bis Ende des Jahres die WORLD VOYAGER. 

 

Zum Schiff VdG:

Auf der VdG herrscht ein klassisches und zugleich lockeres und fast schon familiäres Verhältnis. Die Destinationen stehen im Vordergrund und bieten sich aufgrund des geringen Tiefgangs an, in weniger hochfrequentierten Destinationen anzusteuern.

Kulinarisch können die Gäste zwischen drei Bedienrestaurants und einem Buffet-Bistro wählen. Abends sorgen wechselnde Shows, Live-Musik oder Kinofilme für qualitativ gutes Entertainment. Sport- und Fitnessprogramme stehen alltäglich auf dem Programm.

 

Schiffsdaten:

Indienststellung: am 4. April 1992 als "STATENDAM" für Holland-America-Line

Inbetriebnahme als VASCO DA GAMA:  am 5. April 2019 für die damalige Cruise & Maritime Voyages. Für Nicko Cruises ab Oktober 2020.

Länge / Breite / BRZ: 219 m / 31 m / 55.459

Kabinen / Decks / Aufzüge: 614 / 10 / 12

Passagiere/Crew: 1.266 / 550

 

Kabinen:

614 Kabinen (Balkon, Meerblick, Innen) in 16 Preis-Kategorien sind recht umfänglich für ein solches Schiff mit seinen 614 Kabinen. Alle Kabinen sind wohnlich und modern eingerichtet. Optisch sehr ansprechend die unterschiedlichen Farbgebungen an Deck.  Flatscreen-TV, Kaffeekocher und Minibar ergänzen die wohnliche Atmosphäre.  Die meisten Bäder haben eine Badewanne, in wenigen Kabinen, wie etwa den Suiten (siehe Fotos) gibt es bodentiefe Duschen.

 

Restaurants & Bars:

In den drei Bedienrestaurants Waterfront (deutsche und internationale Gerichte - siehe Fotos), Mediterranean (Mittelmeerküche) und Fusion (asiatisch) werden zum Dinner Mehrgänge-Menü serviert. Das Waterfront bietet auch Lunch an. Im Club-Bistro gibt es alle Mahlzeiten vom Buffet, zur Kaffeezeit leckeren Kuchen. Zudem zu finden sind das The Grill" ein A`la carte-Steakrestaurant sowie sechs Bars mit jeweils eigenem Stil.

 

Preis- Leistungsverhältnis:

Das Preis- Leistungsverhältnis  ist sehr überzeugend, der geringe bzw. gar nicht erhobene Singlekabinen-Aufschlag ist besonders attraktiv für Alleinreisende.

 

Fazit:

Wenn ich persönlich Sterne vergeben könnte, würde ich der VdG 4 von 5 Sternen zuerkennen.

 


Mit der VASCO DA GAMA entlang der türkischen und griechischen Inseln

Ein Beitrag von Udo Horn

April 2023

Von Piräus, Mykonos, Kusadasi, Dikili, Volos, Skiathos, Thesaloniki, Kavala, Kepez nach Istanbul – eine Traumroute für eine längere Zeit Erholung und geschichtsträchtige Entdeckungen.

 

Fotos: Udo HORN

Wer erst einmal auf den Geschmack von Kreuzfahrten gekommen ist, kann über die Zeilen von Freddy Quinns Schlager „Junge, komm bald wieder“ nur müde lächeln: „Junge, fahr nie wieder, nie wieder hinaus“? Von wegen! Kreuzfahrten gehören nach der coronabedingten Zwangspause von fast drei Jahren wieder zur beliebtesten Urlaubsform und auch in diesem Jahr gibt es für die schwimmenden Hotels nur eine Richtung, nämlich die des Erfolgskurses. Die griechischen und türkischen Inseln sind dabei besonders verlockend.

 

„Ich bin ein Mädchen von Piräus und liebe den Hafen, die Schiffe und   das Meer“, sang Daliah Lavi in den 70iger Jahren und wünschte sich ein Schiff, welches ihr DEN EINEN bringen sollte. Nun, Kreuzfahrtschiffe bringen inzwischen nicht nur den einen, sondern Millionen Urlauber zu den Häfen Griechenlands. Schließlich kann man etwa von Piräus aus nicht nur wunderbar die Kulturschätze Athens erkunden, sondern der Hafen eignet sich auch als Ausgangspunkt so mancher Kreuzfahrt.

In Piräus selber sind die Sehenswürdigkeiten eher rar gesäht, hier ist der Hafen seine eigene Attraktion. Deshalb ist also diese Hafenmetropole auch Starthafen für die nunmehr zwölftägige Kreuzfahrt mit der VASCO DA GAMA vom Reiseveranstalter nicko cruises Seereisen GmbH, mit Sitz in Stuttgart.

 

Die griechischen und türkischen Inseln eignen sich hervorragend für eine Kreuzfahrt mit einem Schiff mit nicht mehr als acht Meter Tiefgang. Solch klassische Kreuzfahrtschiffe haben den großen Mega-Linern gegenüber den Vorteil, dass sie kleine Häfen anlaufen können. Und diese sind meist noch unbekannt und locken mit ganz eigenem Charme.

Nicht immer bekommt der Gast eine so große Vielfalt unterschiedlicher Kulturen und Eindrücke geboten. Daher heißt das Motto der Kreuzfahrtreise: „Geschichte und Höhepunkte des östlichen Mittelmeers“.

Im östlichen Mittelmeer stößt man auf eindrucksvolle Spuren der antiken Griechen und der einst mächtigen Römer. Ruinenstädte wie Ephesos und Knossos sind einmalige Zeugnisse der Antike. Weiß getüncht sind die Häuser der Kykladen und Sporaden, türkisblau die Buchten der über 3.000 im Meer verstreuten Inseln.

Wer das Meer zwischen Europa, Afrika und Asien bereist, gelangt außerdem zu Handelswegen der besonderen Art – nur hier kann man bei einer Bosporus-Fahrt in Istanbul zwei Kontinente gleichzeitig bestaunen.

 

Die Reise kann beginnen.

Wenige Stunden sind vergangen und die 219 Meter lange und 31 Meter breite VASCO DA GAMA (ex Statendam, Baujahr 1993) verlässt den Hafen und steuert einem imposanten Sonnenuntergang entgegen. In der Zwischenzeit werden die Gäste in einem der vier Restaurants an Bord einen Gaumenschmaus genießen.

Kaum hat die VASCO DA GAMA den Hafen von Piräus (Athen) verlassen, steigt die Vorfreude auf das zauberhafte Skiathos. Der gleichnamige Ort auf der hügeligen Insel lädt zum Flanieren und genießen ein. Meine Reise führt weiter über die Hafenstadt Volos, wo die faszinierenden Meteora-Klöster in spektakulärer Lage zu finden sind, bis zur "himmelblauen Stadt" Kavala mit herrlichen Sandstränden und unerwartet reizvollen Plätzen.

Bei der Passage der Dardanellen, der Meerenge, die die Ägäis und das Marmarameer verbindet, bieten sich traumhafte Ausblicke, bevor wir schließlich Istanbul, die lebendige und "unendlich" wirkende Metropole am Bosporus, erreichen.

 

Bericht stark eingekürzt. Kompletter Bericht  als PDF-Datei verfügbar

 

 


Auf den Spuren der Szczeciner Tradition und Moderne

Udo HORN

Oktober 2022

Auf den Spuren der Szczeciner Tradition und Moderne 

Auf Einladung des Polnischen Fremdenverkehrsamtes in Berlin, weilte Anfang Oktober eine Gruppe von Reisejournalisten des CTOUR Berlin Touristik-Forum in Szczecin (ehemals Stettin). Der Reisetermin wurde nicht rein zufällig gewählt. Gegebener Anlass ist das jährlich stattfindenden Oktoberfestes an der zentral gelegenen Aleja Kwiatowa. Hier präsentierten sich zahlreichen Brauereien mit ihren Spezialitäten. Dazu gab es bayerische Schmankerl und Livemusik. Das Oktoberfest Szczecin bietet nicht nur leckeres Bier und Essen, sondern auch viel Spaß. Aber nicht nur das vierte Oktoberfest der Stadt – welches sicherlich zur alljährlichen Tradition wird - stand allein im Vordergrund unserer „Entdeckerreise“. Unser Besichtigungskalender für diese zwei Tage war bis in den späten Abendstunden exakt vorbereitet. Wir hatten somit auch Gelegenheit, in relativ kurzer Zeit historische Bauten, großzügige Parkanlagen, bunte Hausfassaden, spannende Geschichten und leckere polnische Köstlichkeiten und Kulinarisches der heimischen Braukunst kennenzulernen. Um die Altstadt zu besichtigen, wurde ein Rundweg entworfen, der sich durch die Stadt entlang der wichtigsten und schönsten historischen Punkte schlängelt. Der gesamte Weg erstreckt sich auf circa sieben Kilometern und 42 Stationen, für die man ungefähr einen halben Tag einplanen sollte. Das Rathaus befindet sich ganz am Anfang beziehungsweise am Ende des Rundwegs, je nachdem, wie herum man ihn läuft. Es liegt direkt am Heumarkt, einem schönen Platz, gesäumt von ein paar kunterbunten Häusern, wie man sie aus Danzig oder Breslau kennt, und einladenden Cafés. Seiner unverkennbaren Bauweise im Stil der Backsteingotik verdankt das Rathaus die Tatsache, zu den berühmtesten Sehenswürdigkeiten Stettins zu zählen. Mitten im Stadtzentrum liegend, nehmen wir die Möglichkeit wahr, eine der größten Kirchen Pommerns, die Jakobikirche zu besichtigen. Ein Aufstieg auf den hohen Turm eignet sich super, wenn man die hübsche Stadt von oben sehen will. Wir bevorzugten jedoch den Lift, der uns den beschwerlichen Aufstieg auf die auf die Aussichtsplattform in 56 Metern Höhe ersparte. Der Turm selbst ist stattliche 110 Meter hoch und wurde mit Mitteln der EU im Jahr 2008 neu errichtet. Neben dem backsteinernen Polizeipräsidium nimmt sich das neue Konzerthaus zumindest tagsüber zurück. Wären die auffälligen, unregelmäßig geformten Zacken nicht, die ihren oberen Abschluss bilden – das Gebäude wäre bei Tag nur schwer als ein Ort für festliche Veranstaltungen zu identifizieren. Im Herzen der Stadt befindet sich das zauberhafte Schloss der pommerschen Herzöge, auch einfach Schloss von Stettin genannt. Das beeindruckende Renaissance-Schloss wurde zwar während des Zweiten Weltkriegs zerstört, ist inzwischen aber originalgetreu restauriert worden. Wo früher die Fürsten regierten, kann man sich heute im Museum über die vergangenen Zeiten informieren und die schönen Fassaden bestaunen, die abends stimmungsvoll beleuchtet werden. Der hübsche Innenhof lädt zu einer kleinen Pause ein, in der man die Turm-Uhr aus der Zeit der Schweden-Herrschaft Ende des 17. Jahrhunderts bestaunen kann. Unsere Entdeckerreise nähert sich langsam dem Ende. Trotzdem wollen wir es nicht versäumen, noch einen Blick in das Technikmuseum von Szczecin zu nehmen. Das Museum für Technik und Kommunikation ist randvoll mit Fahrzeugen, in die sich die Polen verliebten. Zwei Tage intensiver und neu erfahrener Eindrücke liegen hinter uns. Bei einem zünftigen Sczeciner Bier und deftigen Speisen in einem der zahlreichen Bierbrauereien im Ort, heißt es Abschied zu nehmen. Unserem polnischen Gastgeber, dem Direktor des polnischen Fremdenverkehrsamtes in Deutschland, Konrad Guldon geben wir das Versprechen, unsere positiven Eindrücke, die verbunden waren mit einer herzlichen Gastfreundschaft, mit nach Hause zu tragen und unsere vielfältigen Begegnungen und Entdeckungen weiter zu vermitteln


Mit MS World Voyager zu den "Inseln des ewigen Frühlings" - Die große Kanaren-rundreise

Mit der MS "WORLD VOYAGER" des Stuttgarter Reiseveranstalters nicko cruises auf großer Rundreise zu den 7 Kanarischen Inseln und Madeira.

(Eine Reportage in Wort und Bild von Udo HORN - April 2022)

Foto: Udo HORN

Die Kanarischen Inseln und Madeira verzaubern seit Jahrhunderten Besucher aus aller Welt. Schon die Griechen und Römer berichteten von der Inselkette, die sie die „Glücklichen Inseln“ nannten. Jedes Eiland hat seine ganz eigenen Vorzüge und Sehenswürdigkeiten, aber eines haben sie gemeinsam: Sie sind unbedingt eine Reise wert. Von diesen Vorzügen will ich mich selbst überzeugen und nehme die Möglichkeit des Stuttgarter Reiseveranstalters nicko cruises wahr, um an Bord des kleinen Kreuzfahrtschiffes „World Voyager“, diese sicherlich einmalige Gelegenheit ausreichend zu nutzen.

Rund 3.200 Kilometer und fünf Flugstunden von Zuhause später erfolgt meine Einschiffung auf die „World Voyager“ in Santa Cruz de Tenerife, auf der gleichnamigen Insel Teneriffa. An Bord angekommen, breitet sich mir gleich das Gefühl der Geborgenheit und Gemütlichkeit aus. Kein Wunder, ist die „World Voyager“ kein großes Kreuzfahrtschiff mit mehreren Tausend Passagieren an Bord, sondern eher eine große und schnittige Motoryacht, denn mehr als 200 Passagiere finden an Bord nicht Platz. Dieser absichtliche „Platzmangel“ wird sich noch während meiner Reise als ein überragender Vorteil auswirken. Im Restaurant herrscht freie Platzwahl und bei dieser maximalen Zahl an Passagieren finden sich schnell neue Kontakte. Man ist sozusagen „unter sich“. Die aufkommende, persönliche Atmosphäre an Bord macht es einem in der Tat leicht, sich wohl zu fühlen. Zudem kann die „World Voyager“, das zweite, baugleiche Schiff nach der „World Explorer“, welches für nicko cruises im Einsatz ist, mit der modernsten technischen und nautischen Ausrüstung aufwarten. Dazu aber später etwas mehr. Aber vorerst zurück zur Schiffsgröße. Für die nun beginnende Seereise durch die Kanarischen Inseln, ist das Schiff in dieser Größenordnung geradezu optimal. Denn besonders die kleinen Hafenorte, wie El Hierro oder La Gomera wären mit den richtig großen „Pötten“ wegen ihres großen Tiefgangs gar nicht anlaufbar.

 

Während meiner neuntägigen Schiffsreise zu den unterschiedlichen Inseln bemerke ich schon bei der geografischen Einordnung, wie abwechslungsreich diese Regionen mit ihren zahlreichen Inseln sind: Die Kanaren liegen in einem Zauberkreis aus Sonne, Meer, Blüten, Stränden, Palmen, Vulkanen und vielseitigen Landschaften. Der Archipel besteht aus den Inseln Teneriffa, Fuerteventura, Gran Canaria, Lanzerote, La Palma, La Gomera, El Hierro und einer Reihe kleiner Eilande. Und nicht zu vergessen, die Insel der tausend Eindrücke, Madeira. Während Madeira zu Portugal gehört, sind die Kanarischen Inseln politisch mit Spanien verbunden und werden jedoch geografisch zu Afrika gehörend, betrachtet.

Teneriffa - Anflug 

Teneriffa

Teneriffa ist nicht nur mit 2.034 Quadratkilometern die größte der Kanarischen Inseln, sie bietet neben wunderschönen Stränden und beeindruckender Natur auch einen faszinierenden Sternenhimmel. So ist die Insel nicht nur ein Paradies für alle, die gern wandern, Rad fahren oder das Meer erleben – auch Astronomen aus aller Welt zieht es oft in den Teide-Nationalpark, der berühmt ist für seinen außergewöhnlich klaren Sternenhimmel. Unbedingt sehenswert für Naturfreunde ist der von Marques Alonso de Nava y Grimon 1778 gegründete Botanische Garten mit Kastanien, einem imposanten Drachenbaum und vielen weiteren sehenswerten Bäumen und Blumen. Reisen bildet, so ein umgängliches Sprichwort. So habe ich unter anderem auch erfahren, das auf Teneriffa der zweitgrößte Karneval der Welt - nach Rio de Janeiro in Brasilien - stattfindet! Die Menschen auf Teneriffa vermischten die Anliehen an die Umzüge von Rio de Janeiro mit alten spanischen oder afro-kubanischen Bräuchen. Knapp zwei Wochen lang wird Tag und Nacht gefeiert. Und das nicht nur in der Inselhauptstadt Santa Cruz, sondern auch in Puerto de la Cruz und weiteren Gemeinden. Vielleicht sollte ich doch im Herbst noch einmal hier zurückkommen und mich in die Schar der über 250.000 Zuschauer einreihen. Leider bleibt wenig Zeit die Hafenstadt und sein Umland zu erkunden, da Santa Cruz de Tenerife für mich der Auf- und Absteigehafen für meine Kreuzfahrt entlang der Kanarischen Inseln ist

La Palma

La Palma Am frühen Morgen erreichen wir die Hauptstadt Santa Cruz de La Palma. Wieder ist diese kleine Hafenstadt problemlos zu Fuß vom Hafen aus erreichbar und bietet meinen Augen eine beeindruckende Altstadt-Hauptstraße. Der Ort liegt unterhalb bewaldeter Berghänge auf der östlichen Seite der Insel. Zwischen Küste und der Ortschaft Cumbres erstreckt sich ein schmaler Uferstreifen, weiße Häuser kleben förmlich an den Berghängen. Ich entschließe mich, die beschauliche Hauptstadt auf eigene Lust zu erkunden. Auf meiner eigenen Tour erfahre ich, dass die Insel eines der drei Meeresschutzgebiete der Kanarischen Inseln beherbergt, eine wunderschöne Unterwasser-Vulkanlandschaft mit vielen Höhlen, Felsbögen und Rissen, in denen die unterschiedlichsten Arten leben, einige davon einzigartig auf der Welt. An der Oberfläche hat die Lava natürliche, vor den Wellen geschützte Becken geschaffen, in denen kristallklares blaues Wasser zu einem erfrischenden Bad einlädt. Einen besonderen Tipp gibt mir ein „echten“ Inselbewohner, den ich während meiner kleinen Rast kennenlernte. Er versprach mir ein besonderes Erlebnis, sobald auf der Insel die Sonne am Horizont versinkt und La Palma magisch wirkt. Am Himmel tauchen die ersten Sterne auf, und je dunkler es wird, desto mehr helle Punkte kann man an diesem transparenten Himmel erkennen, der nicht durch Lichtverschmutzung getrübt ist. Wissenschaftler aus der ganzen Welt kommen auf diese Atlantikinsel, um unser Sonnensystem und vielleicht sogar noch mehr durch die leistungsstarken Teleskope des astrophysikalischen Observatoriums Roque de los Muchachos zu erforschen. Leider kann ich nicht bis zur Nacht bleiben. Weitere Reiseziele und Entdeckungen warten auf mich. Eine besonders schöne Möglichkeit zum Baden bieten die herrlichen natürlichen Pools und „Charcos“. Diese vor den Wellen geschützten Teiche entstanden durch Lavaströme, die sich nach den Vulkanausbrüchen ins Meer ergossen und dort erkaltet sind. Die beliebtesten sind die Schwimmbäder Charco Azul und La Fajana, die mit Toiletten und Restaurants ausgestattet sind, sodass man hier auch mit Kindern einen herrlichen Tag verbringen kann. Meine Privattour geht leider schon viel zu früh zu Ende, aber neue Entdeckungen auf den weiteren Inseln warten bereits auf mich.

El Hierro

Im Kanarischen Archipel kann man auf der Insel El Hierro ein echtes Paradies entdecken. Die siebte der Kanarischen Inseln hielt sich stets abseits des üblichen Fremdenverkehrs, sehr zur Freude aller derjenigen, die die Insel lieben und sie so erhalten wollen, wie sie ist. El Hierro wurde im Jahre 2000 Biosphärenreservat und 2014 zum Geopark der UNESCO erklärt. Die Herkunft des Namens „El Hierro“ ist nicht genau bekannt, aber es könnte sich um eine Ableitung aus der alten kanarischen Sprache der Ureinwohner handeln, die die Insel „Hero“ oder „ Esero“ nannten. Sicher erscheint jedoch, dass die Bezeichnung nichts mit dem gleichnamigen Metall „Hierro“ – Eisen zu tun hat, denn Eisen kommt auf der Insel überhaupt nicht vor. El Hierro ist die kleinste und südwestlichste Insel der Kanaren. Auf einer Fläche von 268 Quadratkilometern breiten sich vielfältige Landschaften aus. Die Küste, die ich bereits bei der morgendlichen Einfahrt in den Hafen von Puerto de la Estaca erkennen kann, ist steinig und durch unzugängliche, bis zu 1000 Meter hohe Steilküsten stark zerklüftet. Bei meiner Rundfahrt über die Insel kann ich einladende Buchten, die als natürliche Meeresschwimmbecken dienen, erkennen und lassen in mir den Wunsch aufkommen, dort einen Tag zu geniessen. Aber meine Fahrt geht weiter, entlang auf der Hochebene von Nisdafe und Pinar. Kurzum, auch auf dieser Insel genießt man den legendären ewigen Frühling der Kanarischen Inseln. Die subtropische Vegetation der fruchtbaren Zonen bildet einen starken Kontrast zur faszinierenden Vulkanlandschaft in anderen Inselteilen.

Fuerteventura

Der spanische Philosoph Miguel de Unamuno nannte die Insel einmal „Eine Oase in der Wüste der Zivilisation“. Zunächst mag diese Insel steinig und karg erscheinen, doch auf den zweiten Blick entfaltet sie ihre wahre Natur: sandige Strände, an denen die waghalsigen Sprünge der Kitesurfer zu beobachten sind, prägen ebenso das Bild der Insel wie die markanten weißen Windmühlen, die sich vor der vulkanischen Landschaft abzeichnen. Nur etwas mehr als 100 Kilometer von der afrikanischen Küste gelegen, ist Fuerteventura berühmt für seine raue Schönheit und kargen Landschaften. Doch wer hier nur Stein und Fels vermutet, kennt die Insel nicht. Mit 807 Metern ist der Pico de la Zarsa der höchste Berg Fuerteventuras. Allerdings ist er im Vergleich zu den meisten Bergen der Nachbarinseln eher ein kleiner Vertreter seiner Art. Selbst beim Reisen lernt man immer dazu. So erfahre ich von meinem Reisebegleiter, dass es ausgerechnet auf dieser Insel keine, selbst angebauten Bananen gibt, während die Nachbarinseln gemeinsam stolze 375 Millionen Kilo pro Jahr erwirtschaften. Die Insel bietet mehr als 150 Strände mit feinstem Sand. Kein Wunder, dass sich hier Badefreunde genauso zu Hause fühlen wie Windsurfer aus aller Welt. Wind- und Wellensportler aus aller Welt schätzen die Vorzüge dieser kanarischen Insel zum Surfen, Windsurfen und Kitesurfen: außergewöhnliches Klima, lange Tage, Sonnenschein an jedem Tag des Jahres, perfekte Wind- und Wellenbedingungen, ein umfassendes Angebot an Dienstleistungen und Einrichtungen, eben alles, was Sportler jeden Niveaus brauchen.

Apropo Delikatessen. Für eine kulinarische Delikatesse ist Fuerteventura ganz besonders bekannt: den Käse. Der Majorero Käse hat auf dem Archipel und insbesondere auf dieser Insel eine lange Tradition. Als „Queso Majorero“ wurde er mit einer der drei geschützten Herkunftsbezeichnungen der Kanarischen Inseln ausgezeichnet. Jahr für Jahr wird er bei Verkostungen zu den besten der Welt gezählt, die außergewöhnliche Qualität dieser nach traditionellen Techniken handgefertigten Käsesorten wird von Feinschmeckern und Spitzenköchen geschätzt.

Mein Tipp: selbst wenn Experten dies sagen, sollte man bei einer Fahrt durch die einzigartigen Landschaften im Landesinneren auf keinen Fall verpassen, an einer der Käsereien eine Pause einzulegen und die verlockende Gelegenheit wahrzunehmen, die verschiedenen Sorten zu probieren, sich mit den Käsemeistern zu unterhalten und vielleicht ein Stück dieser Delikatesse als Souvenir mit nach Hause zu nehmen.

Bei meinem Spaziergang durch die zahlreichen Gässchen der Hafenstadt kann man die zum historischen Erbe erklärten Stätte erkunden und vergangene Zeiten wieder aufleben lassen. Auf der Insel gibt es auch einige interessante Museen mit zahlreichen Exponaten, die Besuchern eine Kultur und Identität nahebringen, die bis in die vorspanische Zeit zurückreicht.

Eigentlicher Höhepunkt für mich an diesem Tag waren die exklusive Brückenführung durch den Kapitän des Schiffes Yiannis Tsounakos und seiner wachhabenden Offiziere sowie die sich anschließende und ziemlich stürmische - aber unvergessliche Bootsfahrt mit einem der drei an Bord befindlichen Kodiacs.

Porto Santo

Porto Santo - was übersetzt eben „heiliger Hafen“ bedeutet - ist die kleinste bewohnte Insel des Madeira-Archipels. Sie liegt am südöstlichsten Rand Europas, im Atlantischen Ozean, nur 500 km von der afrikanischen Küste und 1000 km von Europa sowie eineinhalb Flugstunden von Lissabon entfernt. Gut 42 Kilometer nordöstlich von Madeira im Atlantik gelegen, wartet das Eiland mit Durchschnittstemperaturen zwischen milden 17 und 22 Grad auf. Der Archipel, der 1418 von portugiesischen Seefahrern entdeckt wurde, besteht aus den Inseln Madeira und Porto Santo sowie den unbewohnten Inseln von Selvagens und Desertas. Nur die ersten beiden Inseln sind allerdings bewohnt.

Die kleine Schwesterinsel von Madeira beheimatet viele Tier- und Pflanzenarten – obwohl sie auf den ersten Blick und vor allem im Kontrast zur Blumeninsel Madeira eher karg wirkt.

 

Seit 2020 gilt Porto Santo außerdem offiziell als UNESCO-Biosphärenreservat. Elf Kilometer lang und sechs Kilometer breit ist Porto Santo und passt damit rund 16-mal in die große Schwester Madeira hinein. Die Inselhauptstadt Vila Baleira ist klein, aber pittoresk, kaum ein Gebäude ist höher als drei Stockwerke, Hotelbunker sucht man deshalb zum Glück vergeblich. Neben dem Strand hat die Stadt Vila Baleira zahlreiche Geschichten und Legenden aus einer mehr oder weniger fernen Vergangenheit zu bieten, so z. B. das Museumshaus, in dem einst Christoph Kolumbus wohnte. Das markanteste Wahrzeichen der von türkisblauem Wasser umspülten Insel Porto Santo ist der 9 km lange Strand mit feinen, goldgelbem Sand, der zu einem Band in der Sonne und im Meer einlädt Besonders schön ist der Ausblick vom Pico do Facho, mit 517 Metern der höchste Punkt der Insel. Der Berg ist vulkanischen Ursprungs. Vulkanausbrüche haben auch die restliche Landschaft der Insel geprägt. So sind zum Beispiel die Basaltformationen am Südhang des Pico de Ana Ferreira im Westen der Insel ein Relikt dieser Zeit. Die Sicherheit, die Sympathie der gastfreundlichen Menschen, das Vergnügen in der Natur, der herrliche Strand mit feinem Sand und das ruhige Meer unterscheiden Porto Santo von vergleichbaren Zielen.

Madeira

Der deutsche Kulturpolitiker August Everding soll einmal gesagt haben: „Madeira – mein Frühlingstraum im Winter.“ Wie Recht er hat. Auch wenn meine Reise im April stattfindet, so habe ich die Insel aus persönlichen Erleben auch im Winter kennenlernen dürfen. Die portugiesische Insel im Atlantischen Ocean ist ein wahres Paradies für Wanderer, Naturliebhaber und Wassersportler und bekannt für ihre einzigartige Pflanzenvielfalt und außergewöhnliche Landschaft. Zahllose Wege zwischen bunt blühenden Pflanzen oder knorrigen Lorbeerbäumen verführen zu ausgedehnten Spaziergängen in einer traumhaft schönen Landschaft, die trotz des vielen Sonnenscheins - aber bei angenehmen Sommertemperaturen bei zirka 24 Grad – immer sehr grün ist. Auf keiner Insel sind die Wunder der Natur so gekonnt vereint wie auf Madeira. Deshalb gehört sie für mich persönlich zu den Top-Favoriten aller Inseln weltweit. Während der Gipfel des höchsten Berges Pico Ruivo majestätisch über die Insel ragt, blühen an den Küsten seltene Blumen und Sträucher. Einer der wohl märchenhaftesten Orte ist der Lorbeerwald Laurisilva im nordwestlichen Gebiet Fanal. Er bedeckt ca. 15.000 Hektar der Insel und wurde 1999 von der UNESCO zum Weltnaturerbe erklärt. Auf Madeira findet man nicht nur in den Gebirgszügen traumhaft schöne Wanderwege und atemberaubende Ausblicke, auch entlang meiner Tour gibt es paradiesische Orte zum Baden und Entspannen. Wer es, wie ich aber diesmal etwas „Hektischer“ liebt, ist in der Inselhauptstadt Funchal bestens aufgehoben. Nach einem ausgiebigen Frühstück lässt sich die Stadt entspannt und auch ohne Unterstützung durch Reisebetreuer erkunden. Alles liegt sehr fußläufig und ist zudem – aufgrund der optimalen geografischen Lage der Hauptstadt mitten in einer weiträumigen Bucht, sehr gut zu erkunden. Mein erstes Ziel: den Mercado dos Lavradores, wo es zum Teil für mich unbekannte Früchte und viel Fisch zu bestaunen und kaufen gibt. Eine Seilbahn bringt mich nach 30-minütigem Schlangestehen von der Altstadt zum botanischen Garten. Aus Zeitgründen verzichte ich diesmal auf die Abfahrt in die Altstadt mit dem legendären Korbschlitten. Zum Abschluss meiner fünfstündigen Alleintour geht’s in die Santa-Maria-Straße mit ihren vielen urigen Lokalen und Kunst zum Anfassen und kaufen. Nach diesen vielen optischen Eindrücken wird es Zeit, wieder an Bord meines schwimmenden Zuhauses zurückzukehren, denn bereits am frühen Nachmittag heißt es wieder „Leinen los“ in Richtung Arrecife auf Lanzerote.

Lanzerote

Der spanische Schriftsteller Alberto Vazquez-Figueroa behauptete: „Lanzerote ist die Nabelschnur, die die Erde mit dem Mond verbindet.“ Diese Feststellung macht mich sehr neugierig. Spektakuläre Steilküsten, imposante Kakteen und unbedingt sehenswerte Kunstwerke von Cesar Manrique überall auf der Insel sind genauso ein Erlebnis wie die Feuerberge im Timanfaya Nationalpark oder eine Exkursionsfahrt durch die Lavatunnel aus uralten Zeiten. Ungewöhnliches bin ich ja von Lanzerote gewohnt. Immerhin sind die Strände hier schwarz, die Häuser weiß gekalkt, die Landschaft ist mondartig und das Wetter das ganze Jahr über fast immer sonnig. Während meiner Tour erfahre ich, das 1972 die Dreharbeiten zu dem von Jules Verne verfassten Romans „Die geheimnisvolle Insel“ hier auf der Insel gedreht wurde. Passender kann ein Ort wohl nicht sein. Warum das so ist, dazu später mehr. Knapp 300 Jahre ist es her, dass hier die Erde massiv aufbrach. Sechs Jahre dauerte die Serie von Vulkanausbrüchen. Die Lavamassen begruben rund ein Viertel der knapp 850 Quadratkilometer großen Insel unter sich. Noch heute wirkt die Landschaft so, als wenn sich er Ausbruch erst vor kurzem ereignet hätte. Regelmäßig starten Busse vom Parkplatz aus zu einer gut zehn Kilometer langen Rundtour durch die Feuerberge. Wüßte ich es nicht besser, müßte ich glauben, ich wäre auf dem Mond. Der Anblick ist einfach spektakulär: riesige Aschefelder, gigantische Lavahöhlen, bizarre, wie erfroren wirkende Felsformationen und Vulkankegel, offene Krater. Hier spüre ich die tatsächlich, gigantische Kraft der Erde. Wir erreichen das „El Diablo“ in den Feuerbergen der kanarischen Insel. Es gilt als eines der originellsten Restaurants der Inselgruppen. Kein Wunder, denn die Höllenhitze zum Braten von Fisch und Fleisch stammt direkt von einem aktiven Vulkan. Kälte ist auf der kanarischen Insel kein Problem, selbst im Winter sinken die Temperaturen nachts nicht unter 14, 15 Grad Celsius. Das Internetportal „Travel Focus“ gab dem El Diablo gab dem außergewöhnlichen Restaurant den Spitzenplatz – noch vor dem Ithaa auf den Malediven, wo fünf Meter unter der Oberfläche des Indischen Ozeans serviert wird, oder dem New Lucky Restaurant auf einem Friedhof im indischen Ahmedabad, wo man direkt neben Gräbern diniert. Diese Top-Platzierung ist der Tatsache geschuldet, dass man bei diesem Grill auf Holzkohle oder anderem Brennmaterial verzichten kann. Noch stark unter dem Eindruck der bizarren Landschaft, fahren wir weiter in Richtung Inselhauptstadt und verlassen die unwirtliche und bizarre Landschaft.

Auffallend der künstlerische Einfluß auf die äußere Gestaltung der Häuser, welches ein harmonisches Gesamtbild erzeugt. Pepin Ramirez und Cesar Manrique waren es, die in den 1960iger Jahren die die hatten „eines der schönsten Plätze der Welt“ zu gestalten. Fast alle Häuser wurden weiß gekalkt, deren Fensterrahmen und Türen grün oder blau. Dazu gehörte auch das Verbot großer Reklametafeln, von Strommasten und Hochhäusern. Wahrscheinlich ist es genau das, was den Charme und die Unverwechselbarkeit der Insel ausmacht. 

Gran Canaria

Die mit 236 Kilometer traumhaft lange Küste, bunten Handwerkermärkten und spannenden, kulinarischen Köstlichkeiten für jeden Geschmack ist ein Mekka für jeden Gast. Gran Canaria ist nicht nur die drittgrößte Kanareninsel und ein einzigartiges Urlaubsparadies, sondern auch ein Mekka für Künstler aller Art. Für mich wird so jeder Spaziergang zum Besuch in einem wunderschönen und kostenfreien Open-Air-Museum. Zu entdecken gibt es für mich und die jährlich mehr als 4,7 Millionen Touristen eine Menge. Besonders Graffiti-Künstler haben Gran Canaria ins Herz geschlossen. Die Themen und Motive sind schier unendlich. Meine Augen können sich garnicht genug sattsehen an den Motiven und Themen. Eins ist jedenfalls sicher, für die Insel sind die Künstler eine unglaubliche Bereicherung. Das berühmteste Wahrzeichen der Insel ist jedoch nicht zu übersehen: Der Berg Roque Nublo (Wolkenfels) dominiert mit seinen 1.815 Metern die Insel und ist von den sehr gut ausgebauten Verkehrswegen rund um die Insel leicht zu erkennen. Ein weiteres Wahrzeichen der Insel ist der „Draco“, also der Drachenbaum. Lange Zeit galt er als heilig. Da sich sein harz bei Kontakt mit der Luft rot verfärbt, hielten es frühere Generationen für Drachenblut, das eine heilende Wirkung haben soll.

 

Sicherlich auch heilend auf Geist und Stimmung ist der kurze Abstecher zu den wohl berühmtesten Sanddünen Europas, den Wanderdünen von Maspalomas. Sie stehen nicht nur unter Denkmalschutz, sie sind auch ständig in Bewegung. Allerdings kommen sie pro Jahr nur fünf bis zehn Meter in Richtung Westen voran, wo sie von einer Meerwasserlagune aufgehalten werden.

 

Meine Tagesreise führt mich weiter nach Puerto de Mogan, im Südwesten der Insel. Einfach traumhaft der Hafenort mit seinen charmanten und bunten Appartementhäusern und kleinen Hotels, direkt am Wasser. Daher wird dieser Ort auch das Venedig von Gran Canaria genannt. Hier führen zahlreiche kleine Brücken über den Kanal vom Hafen in den Ort. Ich könnte noch Stundenlang verweilen, aber schließlich will ich noch unbedingt die Hauptstadt der Insel – Las Palmas kennenlernen.

 

Las Palmas de Gran Canaria – so der richtige Name der Hauptstadt hat etliches zu bieten. Selbst Christoph Kolumbus machte hier 1492 Halt und ließ sich mit der Entdeckung Amerikas noch etwas Zeit. Las Palmas soll als die Stadt mit dem besten Klima der Welt gelten. Ob das so stimmt, kann ich leider nicht nachprüfen, jedenfalls sind die derzeitigen Nachmittagstemperaturen mit 31 Grad Celsius alles andere als angenehm. Ursache ist der derzeitige feinkörnige Sandsturm aus Afrika kommend, Calima genannt, ein ständig wiederkehrendes Wetterphänomen auf den Kanaren. Der hängt wie eine Glocke über der Insel.

Jedenfalls lasse ich mich nicht von meiner Entdeckertour abhalten und beginne meine Tour an einen der beiden großen Stadtstrände, die Las Palmas so besonderes machen: dem Playa de Las Canteras, der mehr als drei Kilometer lang ist. Für die Einheimischen ist er ein beliebter Rückzugsort, eine Art „Central Park“ mit Sand und Meer.

Auch die Innenstadt lässt sich wunderbar zu Fuß erkunden. So eine Tour macht hungrig und durstig. So entscheide ich mich für einen Abstecher zum Mercado del Puerto de la Luz, dem großen Hafenmarkt. Hier ist die große und einladende Auswahl an landestypischen Köstlichkeiten nicht einfach. Ich entscheide mich kurzerhand für eine große Portion Tintenfisch, auch Pulpo genannt. Das Gericht sieht merkwürdig aus, keine Frage, doch wer einmal auf den Geschmack kommt, wird ganz süchtig nach der gekochten Krake. Egal ob als Salat, frisch vom Feuer oder einfach nur gekocht. Der „Pulpo“ ist eine echte Delikatesse. Noch ein wenig bummeln, entlang der Kathedrale Santa Ana, vorbei am Kolumbusmuseum Casa de Colon, dann heißt es Abschied nehmen und zurück zum Schiff.

La Gomera

Neuer Tag, neue Insel: Am zehnten und damit vorletzten Tag meiner Kreuzfahrt legen wir in San Sebastian an. Das Tagesprogramm vermittelt mir einen sicherlich spannenden Tag. Denn unter dem Motto: „Mit einer perfekten Portion Vitaminen, fit in den Tag“ habe ich die Wahl zwischen einer fünfstündigen Panoramafahrt inklusive einer zweistündigen Wanderung durch den Nationalpark Garajonay, der zum UNESCO-Weltkulturerbe gehört. Ich entscheide mich, die gemütliche Hafenstadt wieder auf eigene Faust zu erkunden. Mit knapp 20 Kilometern von Nord nach Süd nach El Hierro die zweitkleinste der Kanaren. Eine Besonderheit der Insel: Vor zwei Millionen Jahren fand hier der letzte Vulkanausbruch statt. Durch Wassererosion bildete sich ein steiles Relief, durchzogen von tiefen Schluchten.

 

Wiederum verzichte ich auf eine geführte Bergwanderung durch die sicherlich sehr beeindruckende Vegetation des Barranco del Agua und das Valle Grand Rei, der dort angelegten und riesigen Bananenplantagen. Später an Bord erfuhr ich von einem Tourteilnehmer, dass im „Tal des großen Königs“ in den 1970iger bis 1980iger Jahren, es ein beliebter Treffpunkt für Hippies gewesen sei. Ein wenig ärgere ich mich schon, hätte ich doch die Tour mitmachen sollen. Aber das kann ich ja später auf einer weiteren Reise sicherlich noch nachholen.

Mein Fazit:

Eine Kanaren-Kreuzfahrt - besonders mit einem kleineren Schiff – erweisen sich zu jeder Jahreszeit als perfekt. Die Flugzeiten sind überschaubar, die Inseln bieten den optimalen Urlaubsspaß. Im Verbund mit dem Schiff, seiner tollen Besatzung und den erlebbaren Höhepunkten der Kanarischen Insel eine unvergessliche Zeit, an die ich mich noch viele Jahre lang gern erinnern werde. Der sich selbst als Gelegenheitsaphoristiker bezeichnende Andreas Bechstein bringt es auf den Punkt: „Eine lange Reise hört nicht am Ziel auf. Ein Stück von uns wird im Geiste immer weiterreisen“


Mit der MSC FANTASIA dem Winter entfliehen (Spanien, Italien, Frankreich)

Meine Reise mit der MSC FANTASIA – Mit jedem Hafen das Beste

Udo HORN, Dezember 2021

Um mir ein besonderes Weihnachtsgeschenk zu machen und dem deutschen Corona-Alltag für eine kurze Zeit zu entfliehen, entschloss ich mich kurzfristig für eine Reise mit der MSC FANTASIA ins westliche Mittelmeer. Die seeseitige Routenführung von Genua, Neapel, Palma de Mallorca nach Marseille und zurück nach La Spezia versprach einige Highlight in Hafenstädten, die ich selbst noch nicht direkt bereisen konnte.

Heute hier, morgen dort – ich als Kreuzfahrtpassagier liebe es, jeden Morgen in derselben Koje, aber in einer anderen Stadt aufzuwachen. Selten bekommt man so eine Vielfalt unterschiedlicher Kulturen und Eindrücke geboten. Besonders schön ist es, wenn der Hafen stadtzentral liegt und man direkt vom Schiff aus, an den geführten Ausflügen (aufgrund von Corona nur in dieser Form derzeit möglich) gehen kann.

 

Kaum ein Reisegebiet eignet sich so ideal für eine einwöchige Kreuzfahrt. Schon das wesentlich angenehmere Klima als in Deutschland selbst, sorgte bei mir für eine positive Grundstimmung.

Bereits von Weitem ist sie zu sehen. Kein Wunder, überragt die MSC FANTASIA der italienischen Reederei MSC Cruises, mit ihren 18 Decks und knapp 70 Metern Höhe mühelos die Häuser und Kirchtürme der italienischen Stadt La Spezia, meinem Ausgangshafen für diese Reise.

Das Schiff, welches am 20. Dezember von hier auf Reise ging, machte auf mich von Anfang an einen optisch sehr guten und modernen Eindruck. Und dass, obwohl das Schiff bereits seit mehr als 12 Jahren im Einsatz ist. Die MSC FANTASIA war zum Zeitpunkt ihrer Indienststellung mit einer Vermessung von 138.000 BRZ das größte Passagierschiff, das je für eine europäische Schifffahrtsgesellschaft gebaut wurde. Sie ist namensgebend für die bezeichnende Fantasia-Baureihe mit den Schwesterschiffen SPLENDIDA, DIVINI und PREZIOSA. Das Schiff hat 18 Decks; bis zu maximal 3.960 Passagiere und 1.325 Crewmitglieder reisen in „normalen“ Zeiten mit ihr.

 

Innen alles in farblich abgestimmter Vielfalt, wurde ich beim ersten Rundgang positiv überrascht.  Ich spürte den italienischen Esprit und die Leichtigkeit einerseits und die gediegenen Räume als Ruhepol für ältere Passagiere.

Für die mitreisenden Passagiere stehen ein Kids Pool, ein AquaPark, ein 4D Kino, ein Formel1-Simulator sowie ein überdachter Pool und ein Außenpool in der Schiffsmitte zur Verfügung. Freunde italienischer Küche werden in den Restaurants mit typisch italienischen Gaumenfreunden beglückt. Gern hätte ich mir jedoch zu jeden Mahlzeiten eine Auswahl an Gewürzen gewünscht und sei es nur in Form von Salz und Pfeffer gewesen, aber das scheint nach meinen Erfahrungen wohl auf jedem MSC-Schiff der Fall zu sein.

 

Da das italienische La Spezia nur Zustiegshafen für meine einwöchige Seereise war, nutze ich die nächstfolgende Möglichkeit, im Rahmen eines geführten Ausflugs die Umgebung um Neapel zu erfahren.

 

Nach Abschluß des Ablegemanövers am frühen Abend segeln wir nach Süden, wo Korsika auf der Steuerbordseite meines einwöchigen Zuhauses zu sehen ist, während die Insel Capraia, Elba und Montecristo auf der Backbordseite zu sehen sind, bevor wir am späten Abend einen Südost-Kurz in Richtung Neapel einschlagen.

Neapel – Entlang der ligurischen Küste

Bevor der Hafenlotse für das Anlegemanöver in Genua gegen Mittag an Bord kommt, kann man schon die Halbinsel von Sorrent erkennen. Neapel, die Hauptstadt der Region Kampanien, die sich fast in der Mitte des gleichnamigen Golfs erhebt, der von Vulkan Vesuv „beherrscht“ wird und eine der Weltstädte mit der höchsten Dichte an kulturellen, künstlerischen und monumentalen Ressourcen ist. Goethe hat schon in seiner Italienischen Reise 1787 über Neapel geschwärmt: „Vedi Napoli e poi muori! – Sieh Neapel und  stirb!-

Das will ich mir aber jetzt noch nicht zur Maxime machen, habe ich doch schließlich für die Tour reichlich an Euros bezahlt und habe die Absicht, noch einiges auf dieser Reise zu erleben. Natürlich hat sich zwischen 1787 und heute einiges getan, was der Stadt einen eher morbiden Charme verleiht. Auch außerhalb von Neapel lässt sich einiges erkunden.

 

Mit dem Reisebus und einer auch deutschsprechenden Reisebegleiterin ging es am Mittag durch die Altstadt von Neapel, vorbei am schlafenden Vulkan Vesuv entlang der wunderschönen Amalfiküste direkt nach Amalfi und Camogli, die beide zum UNESCO-Weltkulturerbe gehören.

Entlang der gut ausgebauten aber engen Küstenstraßen ging es – teils in atemberaubenden Kurven zuerst bis nach Amalfi, für einen ausgedehnten Fotostopp. Die ganze Stadt scheint direkt aus dem Berghang zu wachsen, der die Küste flankiert. Besonders beeindruckend, die teils sehr engen Gassen voller Farben und mit ihren typischen Handwerkerläden sowie einmaligen Produktangeboten der Region.   Ich kann mich garnicht genug satt sehen, an der überwältigenden Farbenpracht und weihnachtlichen Stimmung dieses Ortes. Wenig später geht es weiter in das nahe gelegene Fischerdorf Camogli.

Der Kiesstrand im Fischerdorf Camogli bildet den perfekten Kontrast zu den darüber liegenden orangefarbenen Häusern, die sich in einer Welle von Farben um die Bucht schlängeln. Das Leben hier konzentriert sich auf das Wasser, und es gibt viele Orte, an denen man sitzen und den Blick auf die Wellen am steinigen Ufer genießen kann. In der Nähe liegt auch der Ort San Fruttuoso, eine kleine Bucht, die nur über das Meer oder zu Fuß erreichbar ist. Wahrlich eine absolute Augenweide für jeden Italienliebhaber.

 

Die landschaftlich reizvolle Rückfahrt nach Neapel und damit zum Schiff schloss die Tour ab.

Palma de Mallorca – Die Urlaubsinsel der Deutschen

Der Seeweg nach Palma de Mallorca führt entlang der Küste dieser grandiosen und vielfältigen Insel. Am frühen Morgen erkenne ich bereits die Westküste der Insel Palma de Mallorca und die Insel Menorca an der Steuerbordseite des Schiffes.

Die 400.000 Einwohner zählende Stadt, die zugleich auch Hauptstadt der Balearen und die größte Stadt des Belearen-Archipels ist, will erkundet werden, auch wenn die knappe Liegezeit von sechs Stunden kaum dazu ausreicht. Also entscheide ich mich wieder für einen geführten Tourausflug und begebe mich in die Obhut einer auch deutschsprechenden mallorquinischen Reisebetreuerin.

 

Zu meinem Bedauern lässt uns auch heute das Wetter wieder im Stich. Es regnet zwar nicht, aber vom sonnenreichen Wintertagen auf der Insel ist wenig zu sehen. Dank des mediterranen Klimas herrscht in der Stadt trotzdem eine Durchschnittstemperatur von 17 Grad.

Der Ausflug ist leider „unspannend“. Es sind hauptsächlich italienische Gäste die die angebotene Tour buchen. Das in Palma immer etwas los sei, kann ich diesmal – wohl auch wegen der angespannten Coronalage -  nicht bestätigen.

Ich erfahre jedoch, dass die Stadt seit der Antike von verschiedenen Zivilisationen bewohnt war, darunter von Römern, die 123 v. Chr. unter Führung des Konsuls Quinto Cecillo Metello nach der Eroberung Palmas eine Kolonie gründeten. Dank ihrer strategischen Lage wurde sie im Laufe der Zeit zum Drehkreuz des Handels zwischen den großen Hafenstädten des westlichen Mittelmeers.

 

Nach knapp zwanzig Minuten später stehe ich direkt gegenüber dem weithin sichtbaren Wahrzeichen der Stadt, der Kathedrale La Seu, die im Laufe von 500 Jahren errichtet wurde. Das herrliche gotische Gebäude mit den etwa 110 Meter langen Hauptschiff fasziniert durch die 14 schlanken und knapp 22 Meter hohen Säulen und thront wie eine Glucke über dem Meer. Von außen wirkt die Kathedrale lange nicht so hoch und licht wie von innen. Einst spiegelte es sich im Meer, das bis an die Mauern heranreichte. Heute kontrastiert es mit dem vorgelagerten Parc de la Mar mit See, Blumen und Plastiken und dem Podium Ses Voltes. Ich lasse alles auf mich wirken und bedauere, das einfach zu wenig Zeit zum Entdecken der faszinierenden Stadt blieb.

Barcelona – Unbedingt eine Reise wert

„Barcelona!“ – wer erinnert sich nicht gerne an das musikalische Duett von Freddy Mercury und Monserat Caballe, die gemeinsam die Schönheit der Stadt besingen. Ja, diese Stadt ist für viele Menschen ein wahrer Sehnsuchtsort.

Heute ist Barcelona der grösste Kreuzfahrthafen in Europa. Am weitesten von der sichtbaren Innenstadt entfernt, liegen mehrere Terminals, die sich an einer eigenen Mole, die insgesamt bis zu sieben Kreuzfahrtschiffe gleichzeitig abfertigen kann. Am 24. Dezember waren wir das einzige Schiff, welches am Terminal A festmachte.

Man sollte schon wirklich viel Zeit einplanen, um das herrliche Barcelona, der Hauptstadt Kataloniens mit seinen unendlich prachtvollen Bauten, unter anderem auch die des Jugendstil-Architekten Gaudi kennenzulernen.

 

In nur knapp drei Stunden befuhren wir – die mit einem Reisebus möglich - schönsten Punkte der Innenstadt und des Außenrings Barcelonas.

Unbedingt sehenswert das gotische Altstadtviertel mit der Kathedrale Santa Eulalia, dem Rathaus an der Place de Sant Jaume und der unvollendeten Sagrada Familia. Leider war eine Besichtigung meiner Gruppe nicht eingeplant, was ich doch sehr bedauerte. So blieb nur die kurze Sicht von außen. 144 Jahre nach Baubeginn und pünktlich zu Gaudis 100. Todestag soll die berühmteste Touristenattraktion Barcelonas im Jahre 2026 endlich fertig werden.

Unbedingt sehenswert ist die  – zur Zeit meiner Reise wenig belebte - Allee La Rambla. In Zeiten ohne Coronabeschränkungen schieben sich Tausende Touristen aus aller Welt über den Boulevard. Gleich neben der Rambla sieht man vom Reisebus aus die Placa Reial, einen der schönsten Plätze der Stadt mit einem hübschen Springbrunnen und von Gaudi entworfenen Laternenmasten. Für den perfekten Blick fahren wir abschließend zur Ausgangsstation der Seilbahn auf den Montjuic. Hier genieße ich die tolle, aber durch  Wolken verhangene Aussicht auf den Hafen und  die Stadt. Auf dem Rückweg zum Schiff machten wir als kleine Reisegruppe noch einen Abstecher zum größten Fußballtempel Spanien, dem Camp Nou.  Dieses Station bietet Platz für fast 100.000 Menschen und ist jedes Jahr Schauplatz internationaler Spiele.

 

 

Es ist auch ein beeindruckendes Konzert- und Veranstaltungszentrum, in dem schon Künstler wie Sting, Peter Gabriel, U2 und Bruce Springsteen aufgetreten sind. 1982 zelebrierte Papst Johannes Paul II. in diesem Station sogar eine Messe, wobei er bei dieser Gelegenheit auch zum Ehrenbürger von Barcelona ernannt wurde. Der Ausflug klang entsprechend entspannt mit der Rückfahrt zum Kreuzfahrtterminal aus.

Marseille – Französische Hauptstadt der Provence

 

Nachdem die MSC Fantasia die ganze Nacht in nordöstlicher Richtung durch den Golf von Lyon gefahren ist, erreicht es am frühen Morgen die französische Küste und wird Ausgangspunkt für meinen vorletzten Tourstopp. Marseille wurde im Altertum von den Griechen gegründet. Gut über 860.000 Einwohner bei einer Bevölkerungsdichte von 3583 Einwohnern je Quadratkilometer machen Marseille zu einer Großstadt inmitten der Provence, die zwar auf eine lange Geschichte zurückblicken kann, aber dennoch jung geblieben ist.

Die Stadt bietet seinen Besuchern die Authentizität von 26 Jahrhunderten Geschichte. Marseille wird manchmal auch als kleines Paris bezeichnet. Verstecken muss sich die französische Stadt an der Côte d’Azur allerdings nicht hinter der Hauptstadt und das nicht nur, weil das Stadtgebiet mehr als doppelt so groß wie Paris ist. Das Stadtgebiet ist mit 240 Quadratkilometern sehr groß, umfasst aber nicht nur bebautes Gebiet, sondern auch weite Naturflächen wie umliegende Gebirge.

 

Der größte Kreuzfahrthafen Frankreichs ist das Tor für Ausflüge in die Innenstadt, dem Alten Hafen und in die Provence. Ich entscheide mich für eine Tour zur 162 Meter über der Stadt liegenden Kathedrale Notre-Dame-de-la-Garde. Diesen neobyzantinischen Bau aus der Mitte des 19. Jahrhunderts konnte ich schon aus der Ferne vom Schiffsliegeplatz, hoch über der Stadt thronend, erkennen. Oben angekommen, ist die Beschaulichkeit, die in den Gassen herrschte schnell dahin; Zahlreiche Reisebusse anderer Veranstalter machen bei den Besichtigungen natürlich hier Halt. Aber die Aussicht lohnt, etwa auf die Ili dÌf, wo Dumas „Graf von Monte Christo“ im Gefängnis einsaß. Die Basilika, die im Volksmund "La Bonne Mère" genannt wird und deren Madonnenstatue die Stadt und ihre Einwohner beschützt, wurde zwischen 1853 und 1864, dem Jahr ihrer Weihe, errichtet. Sie ist eine der Haupttouristenattraktionen und zieht jedes Jahr mehr als 800.000 Besucher an.

 

Nächster Stopp: der Alte Hafen Vieux Port. Er ist Dreh- und Angelpunkt für die Urlauber und Durchreisenden. Durch Frankreichs „Tor zum Orient“ sind sogar Fahrten mit der Fähre nach Nordafrika, genauer gesagt nach Algerien und Tunesien, möglich.

Während der Antike und im Mittelalter entwickelte sich die Stadt nur am Nordufer des Hafens. Erst 1666 begann die Entwicklung der Stadt in Richtung Süden. Heute ist die Umgebung des Vieux Port teilweise zur Fußgängerzone umgestaltet worden. Der britische Architekt Norman Foster und der französische Landschaftsarchitekt Michel Desvigne haben den Zuschlag für die Neugestaltung des Stadtkerns erhalten.

Weiter geht es mit dem Bus an der Prachtstraße Canebière, unserer letzten Station, bevor es wieder Richtung Schiff geht. 

Genua – Die Stolze

Auf dem Weg zur letzten Station meiner Reise, erreicht mein Schiff das italienische Genua.

Genua ist der Heimathafen der MSC-Flotte und auch die Geburtsstadt Christoph Columbus.

„La Superba“, die Stolze, nennen die Italiener ihre ligurische Hafenstadt. Der Binnenhafen Porto Vecchio, zu dem das größte Aquarium Europas gehört, grenzt direkt an das historische Zentrum Genuas.  Ich entscheide mich für einen Ausflug entlang der Küste.

Unsere Bustour führt direkt vom beeindruckenden Cruise-Terminal, ein historisches Hafengebäude, in die Innenstadt. Durch das Fensterglas des Busses erkennt man die Pizza De Ferrari, die Via Roma und die Via 25 Aprile, die eigentlich mit ihren zahlreichen Luxusboutiquen zum Kauf locken.

 

Mit einer Standseilbahn kann man alle 20 Minuten vom Largo Zecca zum über 300 Meter hoch gelegenen Vorort Righi fahren, mit einem belohnenden Blick auf Genua, den Kreuzfahrthafen und die Küste. Leider ließ mich das Wetter bei diesem beeindruckenden Blick im Stich, denn es regnete leicht und außerdem sorgte Nebel für eine unklare Sicht.

La Spezia – Die Reise ist beendet

In den frühen Morgenstunden fahren wir in den Golf von La Spezia ein, der auch als „Golfo Dei Poeti“ (Golf der Dichter) bekannt ist, wo man bereits die Insel Tino, La Palmarie und die herrlichen Dörfer Porto Venere und Lerici sehen könnte, wenn es nicht so dunkel und bewölkt wäre. La Spezia ist die Hauptstadt der gleichnamigen Provinz in Ligurien.

Gegen sieben Uhr - gemeinsam mit den weiteren 2.300 Passagieren – schieben wir uns achteraus in den Industriehafen hinein. Ausschiffung ist in der Regel kein Vergnügen, da die Kabinen zumeist bereits um acht Uhr geräumt werden.  Auch wenn die großen Koffer - zum Glück hatte ich nur einen – schon nachts vorher vor die Tür gestellt und von der Crew eingesammelt werden, um sie nach dem Anlegen im Terminal bereitzustellen, hat man in der Regel noch Handgepäck und das Nötigste dabei. Und selbst wenn der Flug erst später geht, muss man leider schon das Schiff verlassen. Eine einwöchige Reise geht leider zu Ende.

Trotzdem. Es war eine lehrreiche Reise für mich. Ich habe das Schiff und neue Destinationen kennen- und schätzen gelernt. Mein Fazit: Wer reist, macht neue Erfahrungen und hat auch was zu erzählen. Und genau das war der Sinn meiner Reise, etwas Neues und Interessantes über Menschen, Länder und Schiffe zu erfahren. 


Mit der MSC Seaview zu den Metropolen der Ostsee (Dänemark, Schweden und Estland)


Erfurt und  die BUGA


Mit nicko cruises auf dem Douro reisen

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Mein Douro Bericht 2020.pdf
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Hurgadha - sonnenreicher Urlaubsort am Roten Meer


Flussreise auf der Rhone, Saone in Frankreich - Lyon - Charlon - Arles - Lyon


Von Rio de Janeiro nach Warnemünde

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Mein Reiseeindrücke der Transatlantikreise - März - April 2019
Mehr als 20 Tage war ich unterwegs. Von Rostock nach Frankfurt am Main, von dort mit dem Flieger nach Sao Paulo, weiter mit dem Bus nach Santos um am 31. März auf die MSC POESIA aufzusteigen und meine Reise von Brasilien nach Warnemünde zu beginnen.
Puerto Buenos Aires mit der MSC Poesia.j
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Rotterdam - Hafenfest 2018


CTOUR-Ostseetag 2018


Kleine TENERIFFA-REPORTAGE 2018


  • Weitere Reportagereisen - auch mit verschiedenen Kreuzfahrtschiffen - erfolgten nach: (Auswahl)

- Pressereise nach Bulgarien (Schwarzmeerküste) Sept. 2023

- CTOUR-Delegationsreise nach Polen, Szecin 2022

- Studienreise - Vereinigte Arabische EMIRATE (Dubai)

- Kreuzfahrt - ÄQYPTIEN (Sinai-Halbinsel) (FTI M/S Berlin) + Hurgadha

- Kreuzfahrten und Pressereisen TÜRKEI (historische Grabstätten und Bauwerke) (Izmir       Istanbul u.v.a) u.a. M/S Costa Venezia

- Kreuzfahrt - Kanarische Inseln (Inseltouren von Lanzarote, Gran Canaria, Fuerteventura       bis nach Teneriffa)(AIDA-Cruises + nicko cruises)

- Kreuzfahrt - Balearische Inseln (Nord-Süd und Westtouren) AIDA-Cruises

- Kreuzfahrt - Kleine Antillen in der Karibik (M/S Costa Magica)

- Premierenfahrt mit dem Fährschiff M/S "BERLIN" nach Dänemark (Scandlines)

- Fährreise von Amsterdam nach Newcastle und zurück (DSDF - Fährreederei)

- Flussreise auf dem Douro in Portugal (nicko cruises)

- Studienreise Madeira (Funchal)

- Flussreise auf der Rhone und Saone in Frankreich (nicko cruises)

- Transatlantik-Kreuzfahrt Brasilien - Deutschland (MSC POESIA)

 

Weitere Länderreisen nach:

Griechenland, Kreta, Italien, Malta, Syrien, Marokko, Tunesien, Kroatien, Zypern, Libanon, Spanien, Türkei, Portugal, Kanarische und Balearische Inseln, Frankreich, Belgien, Luxemburg, Niederlande, Dänemark, Finnland, Schweden, Russland, Weißrussland, Ukraine, Lettland, Litauen, Estland, Ungarn, Bulgarien, Polen, Tschechien, Slowakei, Österreich, Schweiz, Cuba, Jamaika, Mexiko, Belize, Honduras, Cayman Inseln, Costa Rica, Panama, Kolumbien, Trinidad & Tobago, Grenada, Barbados, St. Lucia, Martinique, Guadeloupe, St. Maartens, Antigua, Dominikanische Republik, Basse-terre, Großbritannien, Brasilien,